Volltext: 1. Lfg. (1. Band / 1864)

zurück und habe» mit Hilfe der Fremden das Norikum leicht er¬ 
obert. Von dieser Zeit an, wurde das Norikum mit Inbegriff 
Vindeliciens Baiern und die Bewohner Bojoarier, Bojuwaren 
später Baiern genannt, und unsere Gegend gehörte von da an 
zu Baiern. Das seit 480 wüste Land, wurde wieder bevölkert. 
Es regierten dasselbe unter einer mehr oder weniger drückenden 
Oberherrschaft der Franken, die Herzoge aus dem bojoarischen 
Stamme der Agilolfiuger. 
Wir erwähnen aus ihnen, zunächst des Herzogs Theodor III., 
welcher 565 regierte, den heiligen Ruppert berief, welcher das 
Christenthum im Lande verbreitete. 
650 und 680 herrschte in Baiern die Pest. Weiters führen 
wir an den Herzog Odilo, welcher von 737 an regierte und das 
Kloster Mondsee gestiftet hat. Er schenkte diesem Kloster viele 
Güter, darunter nach der im Jahre 1000 geschriebenen Mondseer- 
Chronik Marchluppa oder Marlupp bei St. Veit. Nachdem damals 
zu Folge derselben Chronik schon Mattighofen, Poggenhofen, Mühl¬ 
heim Teichstett, Jeging, Tarsdorf, Mnnderfing, Ranshofen, An- 
tiefenhofen und andere mehr bestanden haben, so ist kein Zweifel, 
daß in unserem Bezirke 737 nebst Marlupp viele andere Ort¬ 
schaften bestanden haben, deren Namen in den späteren Kloster- 
Urkunden vorkommen. 
Odilo wollte die fränkische Herrschaft abschütteln, wurde jedoch 
von den Königen Pipin und Karlmann in der Nacht überfallen, ge¬ 
schlagen, gefangen, aber auf Fürbitten seiner Gattin, welche eine 
fränkische Prinzessin war, wieder in das Herzogthum eingesetzt. 
Odilo starb 747, ihm folgte sein Sohn Tassilo II., welcher 
das Kloster Kremsmünster und Stift Mattsee gestiftet hat. In den 
Mattfeer-Urkunden kommt aus dieser Zeit Treubach vor, wo die 
Mattscer einen Zehent und bis auf die neueste Zeit einen Zehent¬ 
stadl hatten. Thafsilo mußte sein Land als Lehen Pipins über¬ 
nehmen. Er konnte ein so drückendes Verhältniß nicht vertragen, 
lehnte sich auf, mußte sich aber ergeben. Er wurde auf dem Land¬ 
tage zu Ingelheim, wo selbst die Baiern gegen ihn als Kläger 
auftraten, des Herzogthums entsetzt, und mit seinen Nachkommen 
in ein Kloster in Frankreich gebracht. So endete der Agilolsin- 
gische Regentenstamm. 
Unser Baiern kam nun unter die glorreiche Regierung Karl 
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