Volltext: Aufstand der protestantischen Salzarbeiter und Bauern im Salzkammergute

Die protestantische Bewegung in Oberösterreich 
bis zum Regierungsantritte Rudolfs IL 
Der Protestantismus fand in Oberösterreich überraschend 
schnell Eingang; denn schon vor dem Jahre 1525, also nur 
wenige Jahre, nachdem Luther seine Thesen an der Schloss¬ 
kirche zu Wittenberg angeschlagen hatte, wurde in der von 
Luther angebahnten Richtung in Weizenkirchen, zu Grieskirchen, 
in Steyr und Gmunden gepredigt.1) 
Um diese Zeit (1525) hatte der Protestantismus unter dem 
Landvolke schon festen Fuß gefasst. Dies geht aus dem Um¬ 
stände hervor, dass die aufrührerischen Bauern im Jahre 1525 
in ihrer Beschwerdeschrift an den Erzherzog unter anderem 
erklärten, sie wären bisher wider das heilig Evangeli schwer 
bedrückt worden,2) und dass die Stände in ihrem Gutachten vom 
7. Juni 1525 bemerkten, die Hauptursache des Aufstandes wäre 
in dem verweigerten Worte Gottes zu suchen.3) 
Der katholische Clerus war zwar der neuen Bewegung 
gegenüber nicht müßig, und es entbrannte von den Kanzeln 
J) Kaupach, Presbyterologia Austriaca, S. 182. — Preuenhuber, Annales 
Styrenses, S. 230. — Strnadt, Peuerbach, S. 447. — Im Salzburgischen 
wurde schon um 1520 die lutherische Lehre gepredigt und fand bald 
bei Bürgern und Bauern Beifall. Dückher, Chronik von Salzburg, 
S. 236. — Zauner, Chronik von Salzburg, V. S. 198. — Zimmermann, 
Geschichte der Bauernkriege, III. S. 393. In den Vierziger- und 
Fünfziger-Jahren war die Zahl der Protestanten im Salzburgischen 
(Zauner V. S. 240) schon eine sehr beträchtliche. 
2) Strnadt, Peuerbach, S. 440. — Czerny, der erste Bauernaufstand in 
Oberösterreich, S. 110 u. if. — Preuenhuber. A. St., S. 223. 
3) Czerny, der erste Bauernaufstand in Oberösterreich 1525, S. 97. 
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