Volltext: Der Einfall des von Kaiser Rudolf II. in Passau angeworbenen Kriegsvolkes in Oberösterreich und Böhmen

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abends zu Wallern erscheinen, dann merklich an unserer Zusammen 
kunft gelegen ist. Und verbleib euch demnächst mit allen Gnaden 
vorderist gewogen. Datum Passau den 5. April 1611. 
Leopold. 
P. S. Des Gallenbergers thue ich mit Verlangen erwarten, 
dann nach seiner Verrichtung würde ich alle meine Anschlag 
richten. 
Zweiter Brief. 
Lieber Feldmarschall. Ob ich schon vermeint, euch allhier 
anzutreffen, und deswegen mich etliche Stund allhier aufgehalten, 
zudem von clejn Faxen nichts Sicheres, wo ihr anzutreffen wäret, 
vernehmen können, und dann meine Person weiters in Gefahr zu 
setzen Bedenknuss gehabt: als schicke ich hiemit den Moritzen 
Freiherrn von Kriechingen, deme ihr gleich mir selbsten allen 
Glauben zustelien, und meines Gemüths Meinung von ihme mit 
mehrerm vernehmen werdet. Und verbleib euch mit allen Gnaden 
gewogen. Datum Wallern den 7. April 1611. 
Rosenberg, der unseren Ständen eine Abschrift dieser zwei 
Briefe überschickte, liess am Ende derselben Folgendes anmerken: 
„An Herrn Veldtmarschalchen Herrn Adolphen Grafen von Althann 
Handbriefl mit dem kleinern Secret, und ist mit dem Original 
collationirt worden.“ 
Beilage Nr. 56. 
Kaiserliche Achtserklärung der Passauer. 
Demnach die Röm. Kais., auch zu Hungarn und Böheim 
Kön. Mjst. unser allergnädigster Herr unterm Dato den eilften 
Marty nächsthin klärlich verordnet, dass das Passauische Kriegsvolk 
sich in die Stadt Budweis gar nicht begeben, sondern alsbald und 
am nächsten nach den Gränzen verordnet, ohne fernere Lands 
beschädigung abgedankt, und von einander rucken, daneben auch 
alle neue Werbung verbothen und aufgehebt seyn solle, mit der 
angeheften Commination: im Fall solchem nicht nachkommen und 
naehgelebt wurde, dass alsdann sowohl das beisammen verharrende
	        
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