Volltext: Der Einfall des von Kaiser Rudolf II. in Passau angeworbenen Kriegsvolkes in Oberösterreich und Böhmen

Beilage Nr. 53. 
Rudolph an Mathias. 
Durchleuchtigster. Ich vernehme, dass Euer Liebden von 
etlichen Ständen der Krone Böheim allher erfordert worden. Wie 
wohl es mir ohne mein Vorwissen beschehen: so ist es mir doch 
nicht zuwider; und begehre darauf freundlich und brüderlich, E. L. 
wolle solche Reis fortsetzen, ungezweifeit, Sie werde Ihrer vorigen, 
und noch neulich beim Herzog zu Braunschweig wiederum mir ge- 
thanen Zusag gemäss, als ein getreuer Freund und Bruder kommen; 
wie dann mein Rath, Cammerer, und Obrister Stallmeister, der 
Herr von Waldstain, weiter mit E. L. hievon reden soll. Bleib 
E. L. mit brüderlichen Hulden, und allem Guten wohlgewogen. 
Datum zu Prag, den 19. Marty 1611. 
Mathias antwortete: 
Allerdurchleuchtigster. Euer Kais. Mjst. und Liebden Hand 
schreiben hab ich von Deroselben Rath, Cammerern, und Obristen 
Stallmeister unterwegs wohl empfangen. Und kann E. Kais. Mjst. 
und L. darauf nicht bergen, dass es nicht weniger ist, dann dass 
ich von den dreien Ständen der Krone Böheim nach Prag zu 
kommen beweglich ersucht worden. Ist mir hierauf um soviel 
desto lieber, dass solche meine Reis Euer Kais. Mjst. und L. nicht 
zuwider ist, sondern selbst begehren, dieselbe fortzusetzen. Es 
sollen aber E. Kais. M. gänzlich dafürhalten, dass ich anderst 
nicht, dann als E. K. M. und L. getreuer Bruder hinein komme; 
wie ichs dann nochmalen bei dem, wessen ich mich gegen des 
Herzogs von ßraunschweig Liebden erkläret habe, dass ich nämlich 
wider E. K. M. Person nichts Thätliches fürzunehmen gedacht sei, 
bewenden lasse, verhoffend, E. K. M. werden sich gleichfalls gegen 
mir freundlich und brüderlich erzeigen, allermassen Dieselbe 
mit mehrerem vom Zeiger dies, Ihrem Rath, Cammerer, und 
Obristen Stallmeiter vernehmen werden. Datum Tschasslau den 
21. Marty 1611.
	        
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