Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Beilage Nr. 52. 
Der Erzherzog Leopold an den Obersten Schifer. 
Leopold, von Gottes Gnaden Erzherzog zu Oest., Bischof zu 
Strassburg und Passau, Herzog zu Burgund, Graf zu Tirol und 
Görz. Edler, lieber, getreuer. Wir werden von dem edlen, Unserm 
Path, Cammerer, und Obrist Stallmeister, lieben getreuen Chri 
stophen von Lamberg Freiherrn berichtet, wasgestalt ihme auf sein 
erwiedertes schriftliches Begehren der Pass mit zwei oder drei 
Pferden von dir verweigert, und zur Antwort geben worden, dass 
der Kön. Würden zu Ungarn Liebden niemanden, wer der auch 
sei, durchzulassen ernstlich verbothen haben solle. Wann Uns nun 
dieses um soviel desto mehr mit höchster Befremdung Vorkommen 
ist, weilen ernennter Unter Obrister Stallmeister, alleinig die völlige 
Abdankung dieses kais. Kriegsvolkes, welches allhier auf diesem 
kais. deputirten Abdankplatz die Bezahlung erwartet, zu befördern, 
um Geldmittel aufzubringen nach Passau abgefertiget, und dann 
dies Orts von Uns, oder Unscrs Stiftes Passau Leuten die geringste 
Feindthätigkeit gegen gemeldter Liebden Land oder Leute ein 
malen vorgenommen, sondern jederzeit vertrauliche und freund- 
vetterliche Nachbarschaft erhalten worden, Wir auch dieses nicht 
anderst, als einen feindlichen actum aufzunehmen wissen: Als ist 
hiemit Unser gnädigstes Gesinnen an dich, du wollest dich hierauf 
ungesäumt schriftlich erklären, wozu diese Sperrung der gemeinen 
Landstrassen angesehen sei? warum man Unsere Leute und Ab 
gesandte durchzulassen verbothen habe? und wessen Wir Uns zu 
dir und deinem dir anbefohlenen Kriegsvolk zu versehen haben? 
Denn sollte dieses feindliche procediren länger also continuiret 
werden, so hast du selbsten leichtlich dabei abzunehmen, dass 
solches kein gutes Geblüth setzen, sondern endlich grosse Weiterung 
daraus entstehen würde; dagegen Wir dann bester Gestalt prote- 
stiren thun, und hiemit vor der ganzen Welt bezeugen, dass Wir 
zu einer Feindthätigkeit die geringste Ursach nicht gegeben haben, 
sondern auf die endliche Abdankung bedacht gewesen, und noch 
sind. Erwarten also hierauf zu Unserer Nachrichtung deiner end 
lichen schriftlichen Antwort. Im Uibrigen fügen Wir dir hiemit 
in Gnaden zu wissen an: wenn man Uns und ernenntes Unsers 
Stiftes Leuten diese gemeine Landstrassen zu sperren gemeint ist, 
dass Wir zur bequemeren und besseren Unterhaltung und Pro- 
viantirung dieses kais. Kriegsvolks zwei Fähndl Knecht nach Moldau