Volltext: Der Einfall des von Kaiser Rudolf II. in Passau angeworbenen Kriegsvolkes in Oberösterreich und Böhmen

Befehl eigenes Gewalts zu verhindern, sondern vielmehr obgelegen 
wäre, auf meinen Befehl alsbald die Eröffnung bei den Eurigen zu 
verschaffen: als will ich euch die künftige daraus entstehende Un 
gelegenheit zu eurer selbst eigenen Verantwortung hiemit gestellt, 
benebens aber von Ihrer Köm Mjst. wegen euch alles Ernstes noch 
malen (dieweilen man nicht gedenkt, diesem Volk den Pass ans 
dem Lande zu sperren, sondern vielmehr zu eröffnen) anbefohlen 
haben, dass ihr mit Eröffnung der Pässe alsbald fürgehet, (doch 
solchergestalt, dass das Haus und die Feste Claus in euren Händen, 
und in sicherlich er Verwahrung verbleibe) und euch deine accommo- 
diret, was deswegen die Abgeordneten von mir und den gesammten 
Ständen im Befehl haben. Werdet ihr euch hierüber widerwärtig 
und ungehorsam erweisen, so habt ihrs zu verantworten, mir auch 
inskünftig deswegen einige Schuld nicht zuzumessen. Der weitere 
Verlauf soll von Zeit zu Zeit durch euch hieher berichtet, und auf 
den Nothfall am möglichsten Succurs von hier aus nichts unterlassen 
werden. Welches ich euch zur Nachricht habe erinnern und an 
befehlen sollen; beschicht auch hieran der Kön. Mjst. gnädigster 
Willen und Meinung. Geben zu Linz am heiligen neuen Jahrstag 
des 1611 Jahrs. 
Beilage Nr. 28. 
Der König Mathias an die Stände. 
Edle, Ehrsambe, Geistliche, Gelehrte, Liebe, Andächtige und 
Getreue. Wir wollen nicht zweifeln, ihr werdet nunmehr aus 
Unseren unterschiedlichen Schreiben verstanden haben, welcher- 
massen Wir euch wider das kaiserliche Passauerische mit Gewalt 
in Unser Land eingefallene Kriegsvolk zu succurriren Vorhabens 
seyen. Damit ihr aber dessen um soviel mehr versichert .seyn 
könnet, und euch nicht irgend andere Gedanken machet, weil von 
Vielen ausgegeben und spargiret werden will, als wäre dieses 
Kriegsvolks Einfall mit Unserem Wissen beschehen, und dass Wir 
dies Orts mit Ihrer Kais. Mjst. und Liebden einen heimlichen Ver 
stand hätten: als werdet ihr von Zeigern dieses, dem ecleln Unserm 
Obristen und lieben getreuen, Gottharden Herrn von Starhemberg, 
selbst mit mehreren! vernehmen, wie stark und eifrig Wir Uns 
sowohl bei den allhiesigen, als auch den Ungarischen und Mäh 
rerischen Ständen, als auch ausser Lands bei andern Benachbarten 
bemühen, und nichts unterlassen, damit gemeldtes Volk alsbald 
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