Volltext: Der Einfall des von Kaiser Rudolf II. in Passau angeworbenen Kriegsvolkes in Oberösterreich und Böhmen

214 
Beilage Nr. 26. 
Der König Mathias an den Herzog Heinrich Julius von Braunschweig. 
Hochgebohrner Fürst. Ich habe mich zwar anfangs jüngster 
Tractation billig besorget, der Accord werde bei so beschaffner Ihrer 
Kais. Mjst. Condition, und Zulassung böser Leute, unangesehen des 
vor Prag so hoch betheurten und zum allerbesten versicherten 
Vertrags, der eben so wenig verfangen und gehalten worden, 
beobachtet werden, allermassen meine Länder, da ich diese Sachen 
anfangs, wie billig, mit ihnen tractiret habe, der Meinung ein 
hellig gewesen sind, ich sollte auf einmal aus dieser Sache kommen, 
mich und die Länder wirklich versichern, und nicht zugeben, dass 
bei dem bekannten Process dieselben monathlich turbiret, erseigert, 
und der so grosse Unkosten, welcher auf das Volk gegangen ist, 
umsonst ausgelegt würde, und alsdann, wenn es friedhässigen Leuten 
gefällig wäre, Ihre Kais. Mjst. zu allen solcher Leute unbilligen 
Einfällen persuadiret, und wie vor der Zeit geschehen ist, dahin 
vermöget würden, dabei die Länder des unversehenen Einfalls alle 
Augenblicke unsicher seyn müssten, weil dieser Leute Practiken, 
subtilitseten, und friedhässige Anschläge schon dermassen bekannt 
sind, dass sie dieselben aller Billigkeit, allem Siegel, der Handschrift, 
und den Betheurungen wider alles Deutsches Trauen und Vertrauen, 
dadurch ihr eigenes Interesse und ihre Passionen zu befördern, 
vorsetzen, und alsdann auf mancherlei Weise mit sonderer Falsch 
heit und Unbilligkeit entschuldigen, auch männiglich damit bethören 
wollen. Weil ich aber so vieler, ansehnlicher Chur- Erzherzogen- 
und Fürsten Interposition und offerirte Bürgschaft, wie auch so 
vieler ansehnlicher, treuherziger, friedliebender, hohen und mittleren 
Standes Personen Anmahnen, Verlangen, Bitten, Begehren, und 
Vertröstungen correspondiren, und diesem allen versetzen, meinen 
Willen accommodiren, und der ganzen Welt dadurch zeigen wollte, 
dass ichs aufrecht, treuherzig, brüderlich vermeinet, und den schul 
digen ßespect und Affection gegen die Kais. Mjst. nicht verloren 
hätte, sondern vielmehr dieselbe mit einer brüderlichen Treuherzigkeit 
gewinnen und genugthun möchte: als hab ich hindangesetzt aller 
anderer Bedenken, und sonderlich meiner Länder so treuherzigem 
Warnung mich zu diesem letzten Accord bewegen lassen. Wie ich 
mich aber in solcher Tractation zur Erzeigung meines treuherzigen 
Gemüthes verhalten habe, beweisen alle die Artikel, die zwischen 
E. Liebden und mir zum dritten Mal geschlossen, von Ihrer Kais.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.