Volltext: Der Einfall des von Kaiser Rudolf II. in Passau angeworbenen Kriegsvolkes in Oberösterreich und Böhmen

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Rauben, Brennen, und Niederschlagen vieler armen Leute erzeigt, 
Sie wollen Uns wirklich und alsbald beispringen, damit bemeldtes 
Volk dadurch, und neben anderer Unser Königreich und Länder 
Hülfen zum Wiederhinauszug genöthiget werde; darauf Wir Uns 
dann unzweiflich verlassen, und Dero Erklärung, wie stark und 
wie bald Sie Uns zu Hülf kommen wollen, erwarten. Hergegen 
sind Wir ebenfalls, wenn E. L. oder Dero Lande von oftermeldtem 
Passauerischen Kriegsvolk angefochteti werden sollten, Deroselben 
Unserm äussersten Vermögen nach Unsere vetter- und nachbarliche 
Hand zu biethen, auch jederzeit in freund- vetter- und brüderlichem 
guten Vernehmen und Correspondenz mit Derselben zu stehen ur- 
biethig und willig; welcher wir neben Wünsohung eines glückseligen 
freudenreichen neuen Jahrs und einer glücklichen Regierung vor 
derist wohl beigethan verbleiben. Wien, den 4. Januari 1611. 
Beilage Nr. 24. 
Befehl des Königs an die Stadt Enns, dass die dortigen Bürger für ihre Sicherheit 
genaue Sorge tragen sollten. 
Mathias, von Gottes Gnaden pp. Getreue, liebe. Wir sind 
von den Verordneten und ihnen adjungirten Ausschüssen ob der 
Enns gehorsamst verständiget worden, welchermassen das Passaue- 
rische Kriegsvolk zu Ross und Fuss ohne all Unser Wissen und 
Einwillgung in das Land eingefallen, und nach Wels allbereits eigens 
Gewalts sich eingelegt. Wann dann hieraus nichts anderes zu ver- 
muthen und zu fürchten ist, als dass sie sich einer ihnen gefälligen 
Stadt oder Orts bemächtigen, und ihr Intent zum höchsten Ruin 
des ganzen Landes, zum Schaden und Verderben ins Werk zu setzen 
Vorhabens sind: als haben Wir euch dessen hiemit in Eil erinnern 
wollen gnädigst und alles Ernstes befehlend, dass ihr alsbald die 
Stadt mit guter und fleissiger Wache versehet, keinen Menschen 
von ihnen, er prsetendire was er wolle, wie auch sonst niemand 
Verdächtigen bei Tag und Nacht einlasset, noch Platz gebet, sondern, 
da euch das Wenigste fürkommt, oder ihr von einem oder dem 
andern, wer der auch sei, angesucht würdet, solches an Unsern 
Landshauptmann unverzogentlich gelangen lasset; mit den andern 
euren benachbarten Städten auch tägliche und gute Correspondenz 
haltet, und also die Sachen gewahrsam anstellet, und die Stadt mit 
Wache und fleissigem Aufmerken also versehet, damit sich einiger
	        
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