Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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trösten; wie Wir auch hingegen zu Derselben das freund-vetterliche 
Vertrauen gestellt haben, da vielleicht ermeldtes Kriegsvolk durch 
brechen, und sich in Unsere Lande zu lagern anmassen würde: 
E. M. und L. werde Uns ebnergestalt Dero hülfliche nachbarliche 
Hand zubiethen, und diesfalls die Wohlfahrt und Rettung Unserer 
bederseits anvertrauten und inhabenden Oesterreichischen Landen 
und Leuten in guter vetterlicher Achtung zu halten nicht ungeneigt 
seyn. Und bleiben Ihro mit vetter- und brüderlicher Dienstwilligkeit 
und allem Guten standhaftig beigethan. Geben zu Grätz den 30. De 
zember, Anno 1610. 
E. Kön. Mjst. und Liebden 
gut- und dienstwilligster Vetter und Bruder, 
Ferdinand. 
Antwort des Königs Mathias an Ferdinand. 
Durchlauchtiger, freundlicher geliebter Vetter. Euer Liebden 
freundliche Antwortschreiben vom 30. abgelofenen Monaths und 
Jahrs haben Wir empfangen, und daraus, sowohl auch aus denen 
beiverwahrten Einschlüssen vernommen, mit was Eifer und höchst 
angelegenem Fleiss Sie bishero die Abdankung des kais. Passaue- 
rischen Kriegsvolks betrieben, (wie Wir dann Dero und Erz 
herzogs Maximiliani Liebden überschickte Schreiben der kais. Mjst. 
bereits zugesendet) und was Sie auch erst jüngstlich Unsers freund 
lichen geliebten Vetters und Sohns Erzh. Leopoldi Liebden, den 
kais. geheimen Rathen, und absonderlich dem von Althann derent 
wegen zugeschrieben haben. Weilen aber diesem des Kriegsvolks 
Führnehmen nunmehr mit Schreiben nit abzuhelfeu, sondern mit 
Gewalt und Gegenmacht unversaumt einiger Zeit zu begegnen ist; 
und da demselben der Fortzug durch Euer, und des Erzbischofes 
von Salzburg Liebden Gebieth, wie auch in Böheim und Bayern 
verlegt und verwehret wird, solches also nothgedrungen in Unserem 
Land zum höchsten und unwiederbringlichen Schaden, da es nicht 
zum Hinauszug gedrungen würde, verbleiben müsste: als nehmen 
Wir Dero freund- vetter- und brüderliches Anerbiethen, indem Sie 
Uns auf solchen Fall aller möglichen Assistsenz vertrösten, zu 
danknehmigen Gefallen an. Wie Wir denn E. L. darum hiemit 
nochmalen freundlich ersuchen in Erwägung, weil sich berührtes 
Kriegsvolk nicht als Freund, sondern als Feind mit Plündern,