Volltext: Der Einfall des von Kaiser Rudolf II. in Passau angeworbenen Kriegsvolkes in Oberösterreich und Böhmen

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dasselbige haben Wir nicht unbillig, weil Wir hierunter wegen 
Unserer fürstl. Hand und Siegels, wegen Versprechens und Zusagung 
und also Unserer fürstl. Reputation und Credits halben, den Wir 
höher achten als aller Welt Gut, merklich interessiret sind, vorerst 
zu widersprechen und Uns dessen zum höchsten zu beschweren. 
Dass man auch fürs Änderte, da die Röm. Kaiserl. Mjst. Uns 
den zehnten October als Wir kurz zuvor von Wien gekommen sind 
und die brüderliche Vergleichung mit schwerer Mühe und Arbeit, 
wiewohl Uns auch dabei allerhand starke und grosse Verhinderungen 
vorgestanden glücklich mit Gottes Hülf zum Ende gebracht hatten, 
durch den Herrn Landgrafen von Leuchtenberg allergnädigst Uns 
zu dieser beschwerlichen Commission wegen des PassauerischenVolkes 
gebrauchen zu lassen und Ihrer Mjst. mit einer Summa Geldes bei 
zuspringen ersuchen lassen; dass Wir dann (weil Wir die grosse 
Gefahr und den unwiederbringlichen Schimpf, so der Kaiserl. Mjst. 
daraus entstehen und auch andere Zerrüttung im Königreich Böheim, 
Haus Oesterreich und ganzen Deutschland daraus entstehen könnte, 
wenn solchem Unwesen das damals vorgestanden, nicht begegnet 
werden sollte, vor Augen gesehen) bederseits desto williger aus 
getreuer Affection, so Wir zu Ihrer Mjst. und aus Liebe zum Haus 
Oesterreich und dem heil. Röm. Reich tragen, eingewilliget, ein 
gegangen, Uns ungeachtet der grossen Gefahr über alles Erinnern, 
Verwarnen und Antreiben vergeblich aufgehalten, und wenn mans 
vermocht hätte, gern verhindert und dadurch nicht allein der Röm. 
Mjst. über zweimal hundert tausend Thaler vergebliche Unkosten 
(die man alle, wenn man eher zu diesen Sachen gethan, hätte ersparen 
können) zugefüget, sondern auch dadurch, weil Wir dieser Cunctation 
halber dieselbe Zeit, wie Wir sie vertröstet hatten, zu Passau nicht 
erscheinen konnten, schon zu Anfang bei diesem unmuthigen Kriegs 
volk Unsern Credit verloren, dass sie nicht allein gezweifelt, ob 
Wir kommen würden, sondern auch etliche leichtfertige meutische 
Gesellen Uns, als sie vergangenen Mittwoch den 17. November im 
Feld beisammen gewesen und ihren Weg, wenn Wirs nicht gehindert 
hätten, stracks per form auf das Königreich Böheim zunehmen 
wollten, Uns verkleinerlich vorgerückt, dass Wir ihnen viel zu 
geschrieben und nicht gehalten haben: desselbigen haben Wir Uns; 
gleichfalls nicht unbillig gegen die Verursacher zu beschweren. 
Dass man fürs Dritte mit einem so zweifelhaftigen Dekret, 
das doch weder der Präsident noch einiger Kriegsrath unterschrieben 
und eben so auch die Deklaration als eine blosse Skardecken, ohne 
Siegel und Unterschrift, Uns zugeschickt: das müssen Wir zwar 
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