Volltext: Kulturgeschichtliche Bilder vom Abersee

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Erzfund 
auf dem 
Schafberg. 
Jagd. 
seinen Niederlegern, Eisen von St. Wolfgang anzunehmen, und als 
(1574) ein Salzburger Händler eine Lieferung an den Erzherzog 
Ferdinand nach Hall in Tirol hatte, da mußte er von seinen eigenen 
Leuten die Ware von St. Wolfgang nach Strobl hinüberführen lassen, 
wo es dann die Hüttensteiner zur Weiterbeförderung übernahmen?) 
Das Geschäft in St. Wolfgang konnte nicht gedeihen, und so ist die 
Eisenniederlage noch vor 1580 aufgelöst worden?) Die Kammern von 
Strobl und St. Gilgen aber bestanden vor hundert Jahren noch. 
Hier müssen wir auch eines Erzfundes gedenken, der 1753 auf 
dem Breitenberg (im Hintcrschafberggebiet) gemacht wurde. Ein ge 
wisser Sinnhnber war der Finder. Er brachte 7 Zentner in die 
Pfleg Hüttenstein hinunter, von wo das Erz zur Untersuchung in die 
Hauptmessinghandlung nach Salzburg geschafft wurde. Auch eine 
Kommission ward ausgesandt, die Fundstelle zu beaugenscheinigen?) 
Das Ergebnis entsprach jedoch nicht den Erwartungen der Sachver 
ständigen, und so verzichtete man auf eine Ausbeutung des Erzlagers. 
Die Jagd in den Hüttensteiner Revieren war (mit Ausnahme des 
Grenzbezirks in der Burgan, der im 17. Jahrhundert an die benach 
barten Khevenhüller verpachtet war) dem Landesfürsten vorbehalten 
und wurde unter der Aufsicht des Pflegers betrieben. Das erlegte 
Wild kam an den Hof-Zehrgaden nach Salzburg. Seine Einlieferung 
dorthin geschah auf Kosten der Gemeinde. Wiewohl im Hüttensteini- 
schen ziemlich häufig Landgejaider abgehalten wurden, die man zur 
Versorgung der Hoftafel und nebstbei zum Vergnügen fürstlicher Gäste, 
wohl auch des Landesherrn selbst veranstaltete, scheint doch hier nie 
mals ein Erzbischof sich persönlich daran beteiligt zu haben, wohl aber 
im benachbarten Wartenfcls, am Fuschl- und Hintersee, wo die Fürsten 
von Salzburg — namentlich Erzbischof Michael (1554 — 1560) und 
Johann Jakob (1560—1586), auch Paris (1619—1653) — „altem 
gebrauch nach" 4 ) zu jagen pflegten. Dem Pflegsvcrwalter war zu 
') Aus diescni Jahre bewahrt die Bürgerschaft von St. Wolfgang unter 
ihren Urkundenschätzen ein „Bürger-Register der Eyssn Niderlag zu sand Wolff- 
gang im 74. jar". Damals war Martin Lindauer (wohl der erste und letzte) 
Niederleger zu St. Wolfgang. 
2 ) Koch-Kanzler, Ischl, S. 181. 
3 ) St. G. B. G., Oocl. 128 und I3L 
4 ) Der Hofmeister an den Amtsverwalter zu Talgau ciün. Salzburg 
22. August 1566: er solle zur bevorstehenden Ankunft des Erzbischofs Bettgcwand
	        
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