Volltext: Kulturgeschichtliche Bilder vom Abersee

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einfünfte erscheinenden Deputate betn Pfleger nach und nach entzogen und 
der Hofkammer in Salzburg zugeführt. Das Gehalt schwankte zwischen 
200 und 500 fl. Balthasar Liirzer (1657—1694) bezog als Pflegs 
verwalter keinen höheren Sold denn als einfacher Gerichtsschreiber/) 
der er früher gewesen. Erst 1688 ward ihm vom Erzbischof — je 
doch „ohne Consequenz ans die SlnttSsuccessores" — eine jährliche 
Zulage von 50 fl. bewilligt?) Solche Personalzulagen kommen später 
noch öfter vor?) Die Einkünfte des Pflegers ans dem Sacke der Be 
völkerung waren ja nie glänzend und wurden allutählich immer schlechter. 
Seit Anfang des 18. Jahrhunderts hatte die salzburgische Landschaft 
die Hälfte der Pflegerbesoldung zu tragen, wie sie denn überhaupt um 
diese Zeit mit einem guten Teil der Staatsausgaben belastet wurde. 
Von den Nutznießungsrechten des jeweiligen Herrn auf Hüttenstein ist 
die Jagd an den Grenzen und die Fischerei in den Bächen zu nennen. 
Von beiden Vergünstigungen mag er wohl nicht viel Gewinn gehabt 
haben. 
Von den Untergebenen des Pflegers genoß der Gerichtsschreiber 
(seit 1726 gab es deren zwei^) eine Besoldung mit 200 fl., die zwei 
Überrenter je 24 fl./) der Amtmann zuerst (1631) 4 fl./) später (seit 
1700) 28 fl?) Die Jäger hatten ehedem nur Naturalverpflegung 
und freie Wohnung. Der von den Untertanen gesteuerte „Hundshafer", 
eine Abgabe an den Jagdfisktls, stand ihnen eine Zeitlang zur Ver 
fügung, wurde ihnen aber endlich ch mit 6 fl. von der Regierung ab 
gelöst. Seit 1674 ist ein ständiger Bote mit 12 (später 15) fl. jähr 
lichen Einkommens angestellt; endlich — die zwei Nachtwächter mit 
3 fl. Jahresgehalt?) 
Zum hochfürstlichen Schloß Hüttenstein gehörte die Meierschaft 
mit ihren Wiesen und Feldern in der Aich. Sie war ursprünglich 
zur Verpflegung des Schlosses gestiftet und auch stets im Pachtbesitz 
des Pflegsverwalters. Seit dem 17. Jahrhundert aber ist sie meist in 
') Nämlich nach wie vor 200 fl. St. G. B. G., Cod. 50 ex 1668/69. 
2 ) Ebenda, Cod. 64 ex 1688/89. 
3 ) Schnedizeny z. B. hatte 150 fl. Zulage. Ebenda, Cod. 83 ex 1710/11, 
0 Ebenda, Cod. 98. 
8 ) Ebenda, Cod. 13 ex 1622. 
6 ) Ebenda, Cod. 21. 
7 ) Ebenda, Cod. 73. 
8 ) Ebenda, Cod. 114 ex 1741. 
9 ) Seit 1709. Ebenda, Cod. 133. 
und seiner 
Untergebenen. 
Die Schloß 
meierschaft.
	        
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