Volltext: Kulturgeschichtliche Bilder vom Abersee

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soll khainem khain Irrung beschechen, wo sich aber ainer aines anndern 
Zugs underwundte, solle der Erst verfanngen Zug widerumb ledig sein; 
welcher hierwidter hanndlt, solle nach gelegenhait des verprechens gestrafft 
werden. 
17. Unnd nachdem nun sein fürstl. G. genuegsarnbe erfahrung hat, das 
durch das unordenliche Bischen, so ain Zeitlang bey disem See wider die Pillig- 
khait im brauch gewesen, alles Prueth nit wenig außgefanngen worden, unnd 
der See dardurch am Bischen in grosse Abödtung khommen, auch iren fürstl. G. 
unnd andern Herrn, so Seegens gerechtigkhait haben, an iren Bischdiennsten zu 
Schmellerung und den armen Seegnern an irer Nahrung zu Abbruch unnd 
sonnderm nachtall geraicht ist, demnach und damit nun angeregter See wider 
in aufnemmen khomb, unnd die Bisch gehaidt werden, so solle hinfüro khain 
Seegner oder Bischer sein Bischens khlaines oder groß khainem anndern zu vischen 
verleichen oder lassen, sonnder die Seegner oder Jnnhaber derselben sollen allain 
vermüg diser Ordnung und anderst nit vischen und sollen durch dise Bischord- 
nung alle mißbreich, deren man sich hievor bey disem See gebraucht, hiemit ab 
geschafft und aufgehebt sein. 
18. Ferrner haben Ir fürstl. G. fürgenommen und wellen, das gemelte 
Seegner khunfftiger Zeit das gannz Jar alle Wochen nit mehr als 3 tag, das 
ist am Monntag, Erchtag unnd Mitwoch vischen, welcher aber derselben tag 
ainen oder mehr ungewitters oder aines feyrtags halber nit vischt, dennselben 
tag mag er hernach in ainer andern Wochen erstatten. Doch haben Ir fürstl. G. 
genedigclich zuegelassen, weil der Lax und Praxen Lecht werth, soll bemelter 
Seegner Jederzeit an werchtägen zu vischen unverwörth sein, gleicherweiß mügen 
sy mit dem clain auch vischen, alles vermüg diser Ordnung, bey der Straff aines 
ghrichtswanndls. 
19. Damit sich gemelte Seegner und Bischer dise Ordnung zu beschwer- 
den nit Ursach: haben Ir fürstl. G. bey angeregtem See ain Bischmaister unnd 
vier geschwornne Vischkhäuffl, die sich des Vischen auch gebrauchen mügen, doch 
Inhalt diser Ordnung, nemblich auf yeder seiten des Sees zween fürgenommen; 
dieselben vier Bischkheuffl sollen alle Tag, so man zu vischen pflegt, von aim 
Bischer zum anndern aufm See herumbfahren und all gefanngne Bisch und 
Khrebs, so die recht lenng und groß haben, ausser gedachter Seegner Grundt- 
herren Järlichen Vischdiennst, und was bemelte Grundtherrn über die Diennst- 
visch bey dennselben Iren Bischern merers bestellen werden, in dem Kaufs wie 
hernach volgt annemmen und also bar bezallen, bey der Straff. 
20. Unnd wann sich begibt, das derselben Vischkheuffl ainer oder mer nit 
lennger teiglich zu dem Vischkheufftdiennst were, oder nimmer darbey bleiben 
v. Frisch, Kulturgeschichtl. Bilder vom Abersee. 7
	        
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