Volltext: Kulturgeschichtliche Bilder vom Abersee

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Vellage Ar. 3. 
Abersee-Fischordnung vom Jahre 1558. 
„Vermerckht die Visch Ordnung, so durch den Hochwürdigisten Fürsten 
und Herrn Herrn Michaeln Erzbischoffen zu Salzburg, Legaten des Stuels zu 
Rohm re. bey dem Übersee oder St. Wolffganngssee fürgenommen worden, unnd 
wie es nun hinfüro bey demselben See gehalten werden soll. 
Erstlich als hochermeltem unserm genedigisten Fürsten und Herrn glaub 
würdig fürkhommen, dz bey angeregt See vil Jar hero khain Vischordnung ge 
halten worden, daraus dan nit allain die Verödung der Visch unnd verderben 
derselben ervolgt, sonnder auch die nuzung, die sein fürstl. Gn., dergleichen annder 
Preläten, so Seegensgerechtigkhait bey disem See haben, gar in Abschlaipf unnd 
die Visch außer des Erzstüffts Lannde khommen, dasselb aber abzestellen und das 
gemelter See widerumb gehait werdt, so haben sein fürstl. Gn. als Herr und 
Landtsfürst der notturfft nach unnd allem wesen zu guetem, nachvolgende Visch 
ordnung mit zeitigem Rath aufgericht. 
Erstlich bey gemeltem See aindlif Seegen, nemblich acht Urbar Seegen, 
so unnsers genedigisten Fürsten und Herrn rc. sein, mer der Herr Abbt von 
St. Peter aine, des Herrn von Männsee aine und aine genannt die Kuchler 
oder St. Wolfganngs Seegen, derselben Seegen Jede soll haben 36 Claffter, 
das ist auf ainer seiten 18 Claffter, die Tiefs der Seegen 11 Claffter und mag 
dieselb Seegen fieren ain gannz Jar. 
2. Mer hat yede Seegen noch ain Lauben Seegen oder Zugnetz, dieselb 
soll haben zwainzig Claffter, der nachgang oder Peer vier Claffter, die Tieffe 
derselben Seegen oder Zngnez fünff Claffter, solches zugnez soll jeder Seegner 
im gannzen Jar nit lennger füeren, dan Vierzehen tag vor Pfingsten und vier 
zehen tag nach Pfingsten, das ist vier Wochen, weil der Laubenlecht ist bey der 
Straff. 
3. Zu der Seegen mag Jeder Seegner oder Jnnhaber derselben zwelf 
weite und vier Ennge Sezgarn haben und dieselben das gannz Jar brauchen. 
4 Verrner mag man auf ain yede Seegen zwounddreissig gahrn Reischen, 
doch nit lennger als ein Prächsen unnd Hechten Lecht, bey der Straff. 
5. Es mag auch ain yede Seegen oder Jnnhaber derselben auf sein Seegen 
haben zwelf zain reischen, doch nit lennger, als weil der Lauben lecht werth; bey 
der Straff. 
6. Zu deme mag auch jede Seegen haben vierunndzwainzig gleger auf 
die Ruthen unnd sonnst nit, bey der straff.
	        
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