Volltext: Kulturgeschichtliche Bilder vom Abersee

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iencut herausgeritten, die Befestigungswerke zu beaugenscheinigen. In 
Talgau lag salzburgisches Kriegsvolk auf der Wacht gegen die auf 
ständischen Landler. Man sprach davon, daß sie dem Abersee einen 
Besuch abstatten wollten. Aber sie kamen nicht. Der Pfleger hatte 
schwere Arbeit mit dem Einsangen von Ausreißern, deren es unier 
den salzburgischen und auch den kaiserlichen Landsknechten viele gab?) 
Auch trieb sich allerhand Gesindel, namentlich Zigeunervolk im Land 
herum, das in den Kriegslagern seinen Vorteil suchte, gelegentlich auch 
Bauernhäuser mit Brand und Plünderung bedrohte. Solche Leute 
nicht hereinzulassen oder, wenn sie einmal da waren, rasch wieder hinaus 
zuschaffen, war die Aufgabe eines Streifkommandos, das in den Dienst 
des Pflegers gestellt war?) Durchmarschierende fremde Truppen hatte 
der Pfleger bis zur Grenze zu führen. 1638 wurde aus unbekannten 
Gründen der Paß in der Scharflinger Klause gesperrt,^ das Jahr 
darauf aber durfte ein österreichischer Offizier in den Wirtshäusern von 
St. Gilgen sogar den Werbetisch aufschlagen?) 
Dann wurde es wieder still in unseren Bergen und abgesehen 
von einigen Einquartierungen salzburgischer Dragoner zur Zeit, da die 
Türken vor Wien lagen, ist bis zum Ausbruch des österreichischen 
0 Bericht nach Salzburg über Arretierung von 14 Deserteuren. St. G. 
B. G., Cod. 23 ex 1633. In Ischl war damals kaiserliches Kriegsvolk einquar 
tiert. Ebenda, Cod. 24. 
2 ) „Alß den 15. Apprill dises Jahr (1638- bey 40 Zigeiner, Mann, Weib 
und Künd neben etlichen Pferten unfürsechens über den Mänsee herüber und zwi 
schen der Perg auf die Landt gräniz khomen, welche ^man^ biß auf den Abersee 
beglaittet und auf die Gräntz gegen St. Wolfgang gefiert, dieweilen man aber 
vernomen, dz die von St. Wolfgang ernante Zigeiner undterhalb des Schober 
(Strobl) widerumb yber den (Jschler-) Achstög in die Herrschafft (Hüttenstein) 
führen wöllen, ist denen daselbs mit Jägern und andern Schizen aufgewart 
»vorbei^." Ebenda, Cod. 28 ex 1638. 
3 ) „Den 29. May des 1638. jars ist ein Leitenant mit 48 der Erzherzogin 
von Jnsprugg geworbenen Soldaten, so ans der Steyermarch herkhomen, durch 
das Pfleggericht gegen Mänsee auf die Confin gefiert und beglaitt worden, in 
erwägung man denselben auf empfangene Ordinanz ... den Paß nach Salzburg 
nit verstateth und danenhero dem . . . (Wirt in St. Gilgen) vor auferloffene 
Zöhrung, darbei neben andern der Leitenambt in Talgei gewest, welcher seine 
Muschcatirer thails in beraitschafft gehabt, richtig gemacht 3 fl. 4 ß 16 H." 
Ebenda, Cod. 28. 
4 ) Ebenda, Cod. 29. Dem Hauptmann Trautwein wurde gestattet, für die 
oberösterreichifchen Landstände im Hüttensteiner Gericht Soldaten anzuwerben.
	        
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