Volltext: Das Land ob der Enns

II. Die Baiern. 
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k) Von Beziehungen zur Literatur und zum Volksglauben. 
Der Kranabetsattel im östlichsten Teile des Höllengebirges, urk. 
Chreimhiltsatel, begegnet zuerst in einem Besitzverzeichnis des 
Frauenklosters Traunkirchen aus der ersten Hälfte des 14. Jahrh. und 
so mag der Name von den größtenteils adeligen Nonnen selbst herrühren 
und auf Bekanntschaft mit Heldensage und Nibelungenlied weisen 1 ). 
Dagegen kann hinter dem merkwürdigen Namen Greulspurch 
(15. Jahrh.), heute Kreisbichl bei Lambach, keine Reminiszenz an die 
Gralsburg vermutet werden, sondern es liegt der in unserem Urkunden 
buch oft bezeugte Personenname Chreul zugrunde. Engels- und Teu 
felsberge verdanken ihre Benennung dem Volksglauben oder boten, 
sofern es sich um Personennamen handelt, vielfach erst Veranlassung 
zur Entstehung von Volkssagen 2 ). 
Die mehrfach vorkommenden Hauns-, Hausberge und Haus 
steine gehören, wenn sie von hün ,der Schwarze, der Teufel* gebildet 
sind 3 ), ebenfalls hierher. 
Die verschiedenen Heiligenberg und Heiligenstein haben ihren 
Namen in der Regel von christlichen Kultstätten, können aber in ein 
zelnen Fällen ursprünglich heidnische Opferplätze gewesen sein. Ein 
Drachenstein bei Mondsee und des Teufels ,Tanzboden*, eine der 
Höhen des Hausrucks, mögen den Schluß bilden. 
*) In unseren Urkunden lassen sich alle Hauptgestalten des nationalen Epos 
nachweisen, Siegfried, Dietrich, Hagen, Vasolt usw., Helche und auch Brun- 
hild (Oö. UB. V, 133 u. 338, 14. Jahrh.). 
2 ) Der Engelberg bei Neukirchen, B. Braunau, hat mit Engeln nichts zu 
tun, sondern heißt im 13. Jahrh. Enchnachperg, ist also nach der Enknach 
(Englbach) benannt. 
3 ) Diese Bedeutung von hün scheint mir schon im Hildebrandsliede vor 
zuliegen und wäre bei dem dunklen Typus und gefürchteten Charakter der 
Avaren und Magyaren, die man wie ihre Vorgänger Hunnen nannte, sehr 
naheliegend.
	        
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