Volltext: Das Land ob der Enns

Flußnamen. 
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talheim), von den Nagetieren der Biber in Piberbach 1 ) (bei Neuhofen 
und bei Unterweißenbach), von den Vögeln der Adler in Adlerbach, 
der Falke in Falkenbach bei St. Martin i. M., der Rabe in Raben 
bach, die Krähe in Kronbach bei Waldburg, die Schwalbe in Schwal 
ben-, Schwalmbach bei Mondsee. Nach dem Fischreichtum im all 
gemeinen sind benannt die Fischbäche in den G. Klaus, Vorchdorf, 
Öpping und St. Johann a. Windbg., nach besonderen Gattungen * 2 ) der 
Nöstlingbach vom Nösling (naso), der Sprenzelbach, 8. Jahrh. 
Sprenzala, Sprenzlaha, Nbfl. der Vöckla, vom Sprenz (junger Asch), 
der Laubenbach bei St. Pantaleon, 12. Jahrh. Louben-, Laugenbach, 
von der Laube, einem kleinen Fisch aus der Familie der Cypriniden, 
der Rötelbach vom Rötel (Saibling), der Bürstenbach, der in die 
kleine Gusen fließt, vom Bürsten (Barsch), der Schiedbach vom Schied 
und vielleicht auch einige Altenbach vom Fisch Alte 3 ). 
Von niederen Tieren begegnen der Krebs in einigen Krois- und 
Kroissenbach, urk. Kreuspach mit Vokalisierung des b bzw. w; die 
Perlmuschel 4 ) in Perlbach bei St.Ägidi; die Schnecke in Schnecken 
bach (unt. Mühlv.). 
Von Kriechtieren finden sich die Natter 5 ) in Natternbach bei 
Michelnbach und im Flußgebiet der Krems, und in Ungen ach, 12. Jahrh. 
Uncna, von ahd. mhd. der unke ,Schlange, Natter', der Wurm in Wurm 
bach bei Ternberg und vielleicht die Eidechse in dem Namen Idexel- 
bach bei Ulrichsbg., von den Batrachiern die Kröte, der Frosch und der 
Blutegel in Krotenbach (mehrfach), Frosch- und Egelbach (eben 
falls öfter). 
Die Insektenwelt ist vertreten durch einen Käfer- (Kefer-) 6 ), 
Mücken-, Gölsen-, Ameis- und Hummelbach, alle im unteren 
Mühlviertel. 
An die Haustiere endlich erinnern die Namen Viehbach, bzw. 
-böck (bei St. Johann a. Windbg., Putzleinsdorf, Öpping, Waizenkirchen, 
Steyr), Diersbach (B. Raab), ca. 1125 Tirspach, und Feselbach 
(Mühlv.), von ahd. tior, bzw. mundartl. Fasel ,männliches Zuchttier*; 
ferner Roßbach 7 ) (B. Mauerkirchen und bei Suben), Rind-, Rinn 
bach, 1061 Rintpach, der bei Ebensee in den Traunsee mündet; Küh- 
x ) Die Biberbäche werden allerdings von einigen Forschern als vordeutsch 
erklärt. Esser denkt z. B. an altgall. Bivara von bivo (lat. vivo), also in der 
Bedeutung Queck-aha, oder an Bebra von idg. bhebhru,braun'. Aber das Vor 
kommen des Bibers ist bei uns gut bezeugt. 
2 ) Vgl. Wimmer a. a. O., S. 390 ff. 
3 ) Vgl. Piliwein, Innkreis, S. 80. 
4 ) Auch im Kesselbach finden sich Perlen (Piliwein, Hausruckkreis, S. 106). 
5 ) Der Natternbach bei Peuerbach heißt urk. Norderinpach, von nordar 
,nördlich', gehört also nicht hierher. 
6 ) Möglicherweise aber nach einem Personennamen wie Kefermarkt. 
7 ) Vielleicht gehört hierher auch der in einer Urk. von 777 (Oö. UB. II, 
n. 1) genannte Cnagapah oberhalb Aschach a. D., der an ahd. angargnago 
,Angernager', d. i. das zum Kriegsdienst untaugliche Pferd, erinnert.
	        
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