Volltext: Das Land ob der Enns

Kematen. 
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Die Güter, die den Namen ,Mair‘, einfach oder in Zusammensetzung, 
tragen, sind in Oberösterreich außerordentlich viele, da eben der 
Boden unter zahllose Grundherrschaften aufgeteilt war. Selten sind die 
Benennungen nach der Herrschaft, z. B. die der Drixen-, Stixen- und 
Traintengüter in den Gemeinden Sierning, Steinbach, Aschach a. d. Steyer 
und Ternberg, nach den karantanischen Geschlechtern Stuchs, Truchs 
(vgl. Trixen in Kärnten) 1 ) und Truent der Urkunden. Nach der Art 
der Grundherrschaft gab es Kirchmair * 2 ), Pfarrermair, Burglehen usw. 
und besonders viele Wimm(er), von mhd. widern, d. i. ein irgendeiner 
Kirche oder Pfarrpfriinde geschenkter Grund oder auch Dotation über 
haupt. 
Mannigfach ist die Benennung der einzelnen Höfe nach ehemaligen 
Besitzern, die oft, wie sich noch aus mittelalterlichen Urbaren erkennen 
läßt, nach mehrfachen Schwankungen erst fest geworden ist. Man 
findet da mitunter schöne altdeutsche Namen: Bertholm bei Waldneu 
kirchen, urk. Perhtalm == Berchthelm, Bergtal bei Waldzell, urk. Perch- 
told; Diewald (Dietbalt), Loidl (Liutolt, Leuthold), Seidl (Siegfried, 
Siegmund); Dietl (Dietrich); Eberl (Eberhard); Friedl (Gottfried); Gerl 
(Gerhard); Haindl (Heinrich); Kaindl (Kuonrat); Liedl (Ludwig); 
Ertl = Örtel (Ortolf, Ortwin); Reindl (Reinhard); Riepl (Ruprecht); 
Siegl (Siegfried, Siegmund); Weigl (Wigand); Seiwald (Siegbalt, -walt); 
Werndl, Wörndl (Wernher); Benz, Penz (Bernhard); Butz, Putz (Burg 
hart); Diez (Dietrich); Fritz (Friedrich); Kainz (Kuonrat); Lenz (Leon 
hard); Lutz (Ludwig); Renz (Reinhard); Seitz (Siegfried) usw. 
Zahlreich sind die christlichen Namen: Dickerl (Benedikt), Gaberhell, 
Gaferhel (Gabriel), Gangl (Wolfgang); J« dl (Geor ), Hois (Matthäus); 
Kreil, Greil (Quirinus, Kirin, Krin, Verkleinerung Krinel, Kreinel, Kreil), 
Lipp (Philipp); Sepp (Joseph); Demel aus Thömel (Verkleinerung von 
Thomas); Waldhauser, nicht immer ein Mann aus Waldhausen, sondern 
manchmal ein verkappter Balthasar; Woferl (Wolfgang) usw. 
Endlich gehören hierher auch die Satznamen, wie Jagenfuchs, 
Schoissengeier, Schlagintweit, Schröckenfuchs, Schwingenschuh, Füllen 
sack usw., die vielfach als Hausnamen begegnen 3 ). 
Hier sind auch die Orte namens Kematen zu besprechen. Es sind 
folgende: 
Kematen, Mkt., B. Neuhofen. — Kematen, Mkt., G. Steinerkir 
chen a. I., B. Lambach. — Kemenaten, campus. Oö. UB. II, n. 284 
(1189). Bei Schönhering, heute verschollen. — Kemating, 0., G. Roit 
ham, B. Schwanenstadt. — Kemating, Df., G. Seewalchen, B. Vöckla 
bruck. — Kemeting, 0., G. Schildorn, B. Ried. — Kemetmühle, G. u. 
B. Vöcklabruck. — Kenading, Df., G. Enzenkirchen, B. Raab, urk. 
Chemenaten. — Keneding, Df., G. Taufkirchen, B. Grieskirchen. 
*) Die Truchsen waren Lehensleute der Bischöfe von Bamberg und im 
polit. Bez. Kirchdorf begütert. 
2 ) Mitunter stammt die Bezeichnung allerdings von der Lage des Gutes 
neben einer Kirche. 
8 ) Vgl. Schmeller I, 1738 f.
	        
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