Volltext: Das Land ob der Enns

Namen auf -dorf. 
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Reihe mit Örtlichkeiten genannt, die näher der Donau liegen 1 ). Außer 
dem erscheint St. Peter unter diesem Namen schon in der Schenkungs 
urkunde Eppos * 2 ) und auch in den erwähnten Urbaren. 
Gegen diese Bedenken läßt sich aber folgendes sagen: in der Urk. 
von 1111 und in den Urbaren wird Rosdorf unter den Zehenten genannt, 
deren Aufzählung keineswegs eine so genaue geographische Bestimmung 
erlaubt wie die Verzeichnisse der unter je ein Wirtschaftsamt gestellten 
dienstbaren Güter. Gerade in der Urkunde von 1111 ist deutlich erkenn 
bar, daß Rosdorf und Bergheim nur deshalb beisammen stehen, weil 
sie inmitten der voraufgehenden und folgenden Zehentgüter im allge 
meinen derselben Gegend des oberen Mühlviertels angehören. Ebenso 
läßt die Verschiedenheit der Einreihung des Namens Rosdorf in den 
Handschriften der Urbare den Schluß zu, daß für die Aufzählung die 
Zugehörigkeit zu einer bestimmten Besitzkategorie (ledige Grundstücke), 
nicht aber strenge geographische Ordnung leitender Gesichtspunkt war, 
so daß auch hier Namen nebeneinanderstehen konnten, die in Wirklich 
keit erheblich voneinander entfernt waren. 
Und was das Nebeneinander der Bezeichnungen St. Peter und Ros 
dorf anlangt, so ist daran zu erinnern, daß beispielsweise seit dem 13. Jahrh. 
das bambergische Schloß Frankenburg begegnet, während der heute 
gleichnamige Ort noch in den Bauernkriegen Zwischwalden hieß, und 
auch bei anderen Orten, z. B. St. Thomas bei Waizenkirchen und St. Mag 
dalena bei Linz, ein ähnliches Verhältnis bestand. Es kann also neben 
der offiziellen Kirchen- und Pfarrbezeichnung St. Peter sehr wohl der 
ursprüngliche Ortsname fortgelebt haben, bis die erstere siegte, wie 
St. Thomas über Aspoltskirchen, St. Magdalena über Haselbach, St. Lam- 
brechten über Beneventenreut usw. siegte. 
Ferner spricht gegen die Annahme, das alte Rosdorf sei in der Nähe 
von Feldkirchen a. D. gelegen gewesen, die Tatsache, daß es in der 
Raffelstettener Mautordnung als Ziel der in Aschach an Land gehenden 
Regensburger Kaufleute erscheint, was doch eine größere Entfernung 
als die des nahe bei Landshag gelegenen Feldkirchen voraussetzt, und 
außerdem verraten sich alte Beziehungen wohl deutlich genug in dem 
Umstand, daß derselbe Heilige, den St. Emeram als seinen Hauptpatron 
verehrte, in der Kirche St. Peter wiederkehrt, die es eben in Rosdorf 
erbaut haben wird. 
An meiner Anschauung halte ich auch deshalb fest, weil im 13. Jahrh., 
als Passau um Neufelden Besitz hatte, unter den zum Hochstifte zins 
pflichtigen Personen dieser Gegend eine Mathilde von Rosdorf erscheint 3 ), 
die man nicht wohl in der Donauniederung bei Feldkirchen suchen kann. 
— Seibersdorf, Df., von Sigbert oder Sigfrit. — Sichersdorf, 0., 
14. Jahrh. Sigmarsdorf, von Sigmar. — Uttendorf (2), 0., von Uto. 
— Weigelsdorf, 0., 1185 Wiglinstorf, von Wigilin. — Windorf, 0., 
1439 Windendorf, von den Windischen. — Witzersdorf, 0., G. Kirch- 
*) Oö. Stiftsurbare III, S. 106 u. 198. 
2 ) Oö. UB. II, n. 91 (1108). 
3 ) Haßleder, Neufelden, S. 23.
	        
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