Volltext: Das Land ob der Enns

Besitzverhältnisse. 
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hier nur eine kurze Übersicht auf Grund von Strnadts Abhandlungen 
geben, für die Einzelheiten muß ich auf diese selbst verweisen 1 ). 
Innviertel. 
Die baierischen Herzoge waren durch den Erwerb des Reichsgutes 
Ranshofen, das sie übrigens vor der Absetzung Tassilos (788) bereits als 
Fiskalgut besessen hatten, zu Ausgang des 11. oder Beginn des 12. Jahrh. 
die mächtigsten Grundherren im Weilhart geworden, denn dazu gehörten 
auch die Güter Hochburg, Ostermieting, Feldkirchen mit dem großen 
Weilhartforst und nur Ostermieting war schon 1041 an das Hochstift v 
Freising gelangt, um aus dessen Händen wieder in Laienbesitz überzu 
gehen. Abgerundet wurde dieser herzogliche Besitz durch Ankauf von 
Gütern der Herren von Rohr auf der Südseite des Weilharts bis an die 
Moosach hin durch Herzog Otto III. von Niederbayern (1290—1312). 
Bis zu dieser Veräußerung stand diesseits und jenseits des Inn bedeutendes 
Gut den Rohrern zu. Die Freien von Iden (Ibm) waren von der Salzach 
bis hinüber in die Pfarre Feldkirchen reich begütert. 
Viel weniger bedeutend als im Weilhart war das Herzogsgut in der 
Grafschaft Schärding, d. i. in den alten Landgerichten Ried und Schär 
ding, denn die Grafen von Formbach hatten mit freigebiger Hand die 
Klöster Formbach, St. Nikola und Suben bedacht. 
Der Stammbesitz des Hochstiftes Passau im unteren Innviertel geht 
auf das Jahr 903 zurück, eine Beschreibung der großen Maierhöfe in 
Gurten, St. Georgen, Schärding, Taufkirchen, Lonsburg, Pattigham, 
Mehrnbach, St. Florian und ihrer Besetzung, zum Teil mit Barschalken, 
ist aus der Mitte des 12. Jahrh. erhalten. 
Außer dem Herzogsgut gab es im Weilhart noch Besitz der Stifte 
Ranshofen, Michaelbeuern, Raitenhaslach, Mattsee, Nonnberg, St. Pe 
ter usw. Den ganzen Südosten, des oberen Innviertels samt dem großen 
Forste Höhnhart besaß Bamberg, und im unteren Innviertel waren die 
Stifte Reichersberg und Suben reich begütert. Und mitten im Herzogs 
und Kirchenbesitz hausten der Adel und Hunderte von freien Leuten. 
Hausruckviertel. 
Man darf annehmen, daß die Mönche von Mondsee in dem ihnen 
zugewiesenen Bezirk schon im 8. Jahrh. das Rodungswerk begannen. 
Das Waldgebiet zwischen dem Weißenbach und der Ischl haben sie im 
Jahre 829 für den Unteracher-Wald eingetauscht. Das Stift war übrigens 
um die Wende des 8. und 9. Jahrh. im Besitz des Erzbistums Köln, 
seit 831 in dem des Bistums Regensburg. 
*) Vgl. auch J. Lohninger, Oberösterreichs Werdegang, Linz 1918. Über 
die großen Forste des Innviertels und die Rodungen daselbst handelt Strnadt 
im Archiv f. österr. Gesch. 99, 439 ff., den Gang der Kolonisation im Nord 
wald bespricht er eingehend ebd., 94. Bd., S..90 ff., 113 ff. und 104. Bd., S. 569ff. 
Vgl. auch G. Vielhaber, Skizze der älteren Geschichte des oberen Mühlviertels, 
in den „Mühlviertler Nachrichten“ 1908, aber seine Erklärungen von Orts 
namen sind fast ausnahmslos verfehlt.
	        
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