Volltext: Zwanzigstes Bändchen (20. 1938)

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während laut einer Eintragung in das Trauungsbuch der 
Pfarre Bradswinden im Jahre 1656 „Rosina, Wolf 
Blaukolms, Bauren in der Mertiner Pfarr im Ländl 
Tochter" dort getraut wurde. 
Ueber diese österreichischen Auswanderer hat Pfarrer 
Hermann Clauß in Günzenhausen umfangreiches und 
wertvolles Forschungsmaterial zusammengetragen und ver¬ 
öffentlicht („Oesterreichische und salzburgische Emigranten 
in der Grafschaft Oettingen", Nördlingen 1909; „Oester¬ 
reichische Emigranten in Schwabach und Umgebung", 
Schwabach 1927; „Österreichische und salzburgische Emi¬ 
granten in der Ansbacher und Gunzenhausener Gegend", 
Ansbach 1929). Wenn der Forscher in seiner letzten Ver¬ 
öffentlichung sagt, „unter den Personen, die der Pfarrer- 
und Beamtenschaft, der Gelehrtenwelt späterer Jahrhun¬ 
derte, sowohl innerhalb der Markgrafschaft als über ihre 
Grenzen hinaus, einen geachteten Namen erworben haben, 
finden sich nicht wenige von emigrantischer Herkunft", so 
gilt dies auch für Träger des Namens Plakolm. 
 
Johann Sigl, Kleinzell: 
 
„Der Plakolm hat seinen Namen nicht 
umsonst“; der ist Ptakolm zweimal; „der 
heißt Plakolm und ist ein Plakolm“ 
 
In Nummer 17 der „Mühlviertler Nachrichten" schreibt 
Herr R. R eiche r sto rfer in interessanter Weise über den 
auch im Mühlviertel wiederholt und schon seit langem vor¬ 
kommenden Familiennamen Plakolm; es heißt da, Plakolm 
besagt eine mit Blei ausgegossene Holzkeule, die als Waffe 
diente. Von der Dicke und Schwere eines solchen Streit- 
kolbens nahmen nun unsere Vorfahren Anlaß, auch einen 
dicken und schweren Menschen Plakolm zu nennen und diese 
Benennung wurde dann öfter der bleibende/ erbliche Zuname 
einer Familie, als — vom 13. Jahrhundert an — 
auch für die Bürger und Bauern eigentliche Zunamen auf- 
kamen. Solche Zunamen bildete man sehr verschieden und 
wiederholt auch wurden sie hergenommen von körperlichen
	        
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