Volltext: Neunzehntes Bändchen (19. 1937)

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Johann Mayrhofer, Haslach: 
Ein Streifzug durch den Markt 
Haslach. 
Nach mündlichen Ueberlieferungen soll die erste Ansied- 
lung von Haslach an der Großen Mühl in der heutigen 
Lanitz ein Fischerhäuschen Lanitz sein. Es ist geschicht¬ 
lich nachgewiesen, daß in Oberösterreich, besonders im Mühl¬ 
viertel, vorübergehend ein slawisches Volk gehaust hat, wo¬ 
her noch gewisse Orts- und Flurnamen stammen, so Oberösterreich, 
Lanitz, Lanitzbach. In Manchen Urkunden wird der Name 
auch Lädnitz geschrieben. 
Jedenfalls hat man auch bald erkannt, daß aus der 
Anhöhe oberhalb der Lanitz ein sehr geeigneter Platz wäre 
für eine große Ansiedlung. Nachdem diese Anhöhe nach 
drei Seiten ziemlich steil abfällt, besonders nach Süden, 
stellt sie einen strategisch günstigen Platz dar zur eigenen 
Verteidigung. Nur nach Osten ist ein ebener Ausgang in 
der Richtung Helfenberg. 
Wo zuerst die Bautätigkeit zu einem Markte begonnen 
hat, läßt sich erraten. Es ist die heutige Stelzen, liegt 
etwas tiefer als der Marktplatz und stellt eine unregel¬ 
mäßige, zusammengeengte Häusergruppe dar. Es waren 
25 Sölden (kleine Häuser),- heute nur noch 21. 
Der südwestliche Teil des Marktes, die Stelzen, wurde 
schon nach dem letzten Stelzenbrande in den "Mühlviertler 
Nachrichten" beschrieben. 
An der Stelle, wo die Häuser Nr. 38 bis 41 stehen, 
liest man in alten Schriften von einem Burgstall (Burg¬ 
stelle, kleine stelle, und hinter dieser Burg entstand diese 
Häusergruppe, welche noch nicht planmäßig gebaut wurde. 
Der Markt selbst wurde schon planmäßig angelegt. Ein 
großes, regelmäßiges Rechteck bildet den schönen Marktplatz, 
welcher 150 Meter lang und 37 Meter breit ist und um 
den uns manche kleine Stadt beneiden könnte. Hinter den 
großen Marktplatzhausern läuft in paralleler Linie links und 
rechts eine Häuserzeile. Zeile nannte man jene Gassen 
wo die Häuserfront nur auf einer Seite war. Auf der 
anderen Seite sind die Hintergebäude der Marktplatzhäuser,
	        
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