Volltext: Neunzehntes Bändchen (19. 1937)

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Marien-Altar, 1891 der Herz-Jesu-Altar und 1904 die neue 
Kanzel angeschafft. 1911 wurde das Oratorium überer der 
Sakristei erbaut. 
Anläßlich des Jubiläums wurde die Kirche einer gründ¬ 
lichen Reinigung und Erneuerung unterzogen, so daß sie 
nun, verjüngt und verschönt, ein herrliches Zeugnis ablegt 
vom frommen Sinn und Opfermut der Bewohner St. Peters. 
Möge ihnen die Kirche, für die sie und ihre Ahnen so 
oft große Opfer gebracht, stets eine wahre Freude und eine 
liebe Heimat sein, wo sie das Glück und die Schönheit des 
Himmels auf Erden schon erleben können: bei Christus, dem 
König! 
 
Webereidirektor Fritz Kreindl: 
 
 Die Erfindung eines Mühlviertler 
Webers. 
Es gibt noch genug alte Leute im Mühlviertel, welche 
sich noch an die Bröselmaschine erinnern können. Das war 
die Maschine, welche zum Weben von Handtüchern und 
Tischtüchern verwendet wurde, bevor noch die Lyoner Ma¬ 
schinen ins Land kamen. Und das war eine ganz besonders 
interessante Maschine, diese Bröselmaschine, oder auch Stöckel- 
maschine, wie sie damals genannt wurde. 
Auf einem Leinwandstreifen waren Holzstöckeln auf¬ 
geklebt, welche in Viererköper oder Fünseratlas die schön- 
sten Würfel- und Stöckelmuster webern ließen. Der alte 
Wenzl Geretschläger von Hintring bei St. Stephan hat so 
eine Maschine beim Josef Poimer in Traberg auffinden ge¬ 
holfen. Diese Bröselmaschine steht jetzt im Haslacher Hei¬ 
matmuseum zur allgemeinen Besichtigung. 
Mit dieser Bröselmaschine hat es nun folgende Be¬ 
wandtnis. Alle Erfindungen in Webereidingen sind früher 
aus Frankreich, aus Lyon gekommen. Die ersten Erfindun¬ 
gen über gemustertes Weben machten Falcon und Bouchon 
seit 1719 in Lyon. Aber sie brauchten noch einen Lätzen- 
zieherbuben, der die eingefallenen Platinen aushob, damit
	        
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