Volltext: Neunzehntes Bändchen (19. 1937)

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Gregor von Starhemberg und seine Gemahlin Hedwig, eine 
geborene Rosenberg. Am 23. Oktober 1514 nahm Fürstbischof 
Wiguleus von Passau unter Assistenz des Weihbischofs Bern¬ 
hard Mandl die Kirchweihe vor. 1509 und 1521 erhielt das 
Kirchlein zwei Glocken, die wegen ihres ehrwürdigen Alters 
auch im Kriege verschont blieben. 
So reich das religiöse Leben und so opferfreudig die 
Menschen in jener Zeit noch waren, drang doch der Prote¬ 
stantismus sehr rasch ein. In der Pfarrkirche und in Stein¬ 
bruch scheint zwar der katholische Gottesdienst nie ganz auf¬ 
gehört zu haben. Das Luthertum aber fand seine Schutz¬ 
stätten in den Schlössern und bei den Pflegern, Hollerberg 
ist überhaupt in die Hände der Protestanten gekommen. 
1622 klagt der Bischof von Passau, daß Hollerberg noch die 
einzige lutherische Kirche im Mühlviertel sei. Traurig waren 
die Folgen der Verschiedenheit des Religionsbekenntnisses 
und der sozialen Verhältnisse. Es kam zu großen Bauern¬ 
kriegen in den Jahren 1595 bis 1597, 1626 und 1632. Der 
erste hat sogar in St. Peter seinen Ausgang genommen. 
Endlich trat wieder Ruhe ein und 1633 versprachen die Be¬ 
wohner von St. Peter: „Gern wollten sie katholisch werden. 
Man möge ihnen nur so lange Zeit lassen, bis sie den 
gehörigen Unterricht in der katholischen Lehre empfangen 
hätten". 
Allmählich schwand wirklich der Irrglaube; 1674 waren 
noch vier Weiber und zwei Burschen lutherisch. 1682 werden 
gar keine Protestanten mehr erwähnt. 1717 ist in Hollerberg 
wieder die erste heilige Messe gefeiert worden. 
Nun kam wieder ein großer Aufschwung des religiösen 
Lebens, der sich auch in der Bautätigkeit und in Opfern für 
die Kirche äußerte. 1682 wurde ein zweiter Priester ange¬ 
stellt und der Plan für einen Neubau des Pfarrhofes gefaßt. 
Der Bau kam aber erst 1733 zustande. 1708 wurden die 
gotischen Fenster der Kirche entfernt und in die jetzige Form 
umgestaltet. 1742 wurde der Kreuzweg errichtet. Im 
18. Jahrhundert bekamen die drei Kirchen auch neue Altäre, 
von denen in der Pfarrkirche nur mehr der Hochaltar er¬ 
halten ist. Der St.-Sebastians-Altar stammt aus dem Jahre 
1773, die frühere Kanzel aus dem Jahre 1761. Doch war 
man in späterer Zeit wieder mit der alten Einrichtung nicht 
zufrieden. Deshalb wurden 1874 neue Glocken, 1884 der
	        
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