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Wasserleitung und die Instandhaltung der Feuerlösch¬
requisiten.
Die freiwillige Feuerwehr Hofkirchen wurde 1867 ge¬
gründet und als Zeughaus 1874 der ehemalige Zehent-
stadel des Pfarrhofes erworben und eingerichtet. Die Grund¬
fläche, worauf es steht, gehört jetzt noch zum Pfarrhof, wird
aber der Marktkommune unentgeltlich überlassen gegen dem,
daß kein Pfarrer, um in den Nutzgenuß der Kommunal¬
rechte zu gelangen, die Einkaufstaxe zu zahlen hat.
Freiwillige Feuerwehren bestehen in der Pfarre außer¬
dem noch zu Niederranna und zu Marsbach.
Von den Vereinen seien hier noch erwähnt die Bürger¬
garde, welche aus der Nationalgarde des Jahres 1848
hervorgegangen ist, der Veteranenverein und einige
kirchliche Vereine.
20. Ehrentafel.
Von jenen Pfarrkindern, die es im Leben zu einer
außergewöhnlichen nicht alltäglichen Stellung brachten, sind
besonders drei zu erwähnen.
1. Kaspar Schuster, ein Sohn der Bürgerseheleute
Georg und Anna Schuster in Hofkirchen. Er war von
1495 bis 1504 Abt von Engelszell und starb am 21. Juli 1504.
2. Siard Dengler, ein Sohn der bürgerlichen Kupfer¬
schmiedeheleute Christian und Marianna Dengler in Hof¬
kirchen Nr. 44. Er war geboren am 25. Mai 1730, trat
1752 ins Kloster Schlägl ein und wurde 1763 zum Abt ge¬
wählt. Er zählt zu den bedeutendsten Aebten dieses Stif¬
tes. Seiner guten Wirtschaftsführung und seiner Beliebtheit
bei Hofe ist es hauptsächlich zu danken, daß Schlägl von der
Aufhebung verschont blieb. Er starb am 30. Dezember 1797.
Der dritte und größte Sohn der Pfarre aber ist der
Kardinal Johann Eberhard Neidhard. Er wurde am
8. Dezember 1607 zu Falkenstein geboren, als Sohn des
damaligen Pflegers Johann Neidhard. Er widmete .sich
dem Priesterstand und trat 1631 in den Jesuitenorden ein
und kam als Lehrer und Beichtvater an den Wiener Hof.
1649 übersiedelte er mit der Erzherzogin Maria Anna, die
die Gemahlin König Philipps IV. wurde, an den spanischen
Hof. 1666 wurde er Großinquisitor von Spanien und Mit¬
glied des Staatsrates. 1669 wurde er als Gesandter nach