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Testamenten, Hausübergaben und Verlassenschaftsabhand¬ 
lungen. Ferner hatte es die obrigkeitlichen Verordnungen 
durchzuführen und für Ruhe und Ordnung Sorge zu 
tragen. Schließlich oblag dem Marktgericht auch die 
jährliche Rechnungslegung über den laufenden Einnahmen 
und Ausgaben und die Verwaltung des Gemeindevermögens, 
das hauptsächlich im Gemeinwald, in den Gemeingründen 
und im Bürgerspital bestand. Von letzterem erfahren wir 
das erste Mal 1630, in welchem Jahre Hans Heinrich 
Freiherr von Falkenstein dem Spital ein Legat von 500 fl. 
vermacht. Das Spital hatte den Zweck, verarmten und 
arbeitsunfähigen Bürgern Unterstand und Nahrung zu 
geben. Weitaus öfter suchten aber andere alte Leute (Nicht- 
Bürger) um Aufnahme ins Spital an gegen Zahlung eines 
Einkaufsgeldes. 
Die Wirtschaftsführung im Spital, zu dem 10 Joch 
343 Quadratklafter Aecker und Wiesen gehörten,75) besorgte 
ein Spitalmeier. Die Verwaltung oblag dem aus der Mitte 
der Bürger hiezu ernannten Spitalmeister. 
Ueber die laufenden Einnahmen und Ausgaben wissen 
wir sehr wenig, da die Marktrechnungen, die darüber Aus¬ 
schluß geben könnten, verloren gegangen sind. 
Eine Einnahme bildete der Bier- und Weintaz. 
Während letzterer dem Markt in seiner Gänze gehörte, 
mußte der Biertaz an die Herrschaft abgeführt werden. Das 
Marktgericht hatte jedoch den Biertaz der Wirte zu Hof¬ 
kirchen und der 2 Wirte zu Pfarrkirchen von der Herrschaft 
Falkenstein immer auf 3 Jahre um 150 fl. in Bestand.76) 
Der etwaige Ueberschuß verblieb somit dem Markte. 
Erwähnt habe ich schon die Einnahmen aus dem Salz- 
bestand. Auf gleiche Weise wurde auch vom Marktgerichte 
der „Towäkh" auf 3 Jahre für 2 fl. 40 kr. pro Jahr an 
einen Bürger in Bestand verlassen. „Hinentgegen habe kein 
anderer Bürger macht den Towäkh zu Ellen und Kreuzer¬ 
weis wie auch zu Pfundweis zu verkauffen oder auszu¬ 
schneiden; was aber an Langent, Küsten und Rohlenweis 
zu verkaufen, sey keinem verwöhrt; werde aber ein Bürger 
oder ein anderer wieder den beschlossenen Towäkhhandl er- 
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75) Außerdem hatte das Spital den ganzen Zehent vom Buch- 
hof, Pf. Pfarrkirchen. 
76) Schloßarchiv Altenhof.