Volltext: Neunzehntes Bändchen (19. 1937)

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Schloß und den vorderen Turms- (Castrum in Morspach et 
turrem anteriorem) samt allen passauischen Lehen in der 
Abtei um 400 Pfund Passauer und 200 Pfund Wiener 
Pfennige an den Bischof Peter von Passau. Da seine 
Söhne Otto und Ortolf auf den Besitz des Schlosses nicht 
verzichten wollten, kam es zwischen ihnen und den Bischöfen 
von Passau zu einer langdauernden Fehde mit wechselndem 
Erfolg. 1278 überfielen Otto und Ortolf mit Hilfe Pil¬ 
grims von Tannberg abermals Marsbach, mußten es aber 
am Tage von Passau 1281 dem Bischofe wieder heraus¬ 
geben, der die Burg mit Wesen Wernhard III. von Schaun- 
berg zum Schutze übergab. Endgültig wurde der Streit 
erst 1288 entschieden, wo Bischof Wernhard Sulzbach und 
Rüting i. B. den beiden Brüdern Otto und Ortolf verlieh, 
dafür aber Marsbach erhielt. (Strnadt, Buchinger.) (Siehe 
Stammtafel der Marsbacher, Seite 10.) 
Im 14. Jahrhundert wurde auch Marsbach, da die 
Bischöfe von Passau sehr häufig in Geldnöten waren, ver¬ 
schiedentlich verpfändet. Aus dieser Zeit sind als Pfleger, 
von denen manche auch zeitweise Pfandinhaber waren, be¬ 
kannt: 
1303 Leopold Burggraf zu Marsbach; 
1367 Konrad der Herleinsberger; 
1373 Hartwig von Tegernbach (Pfandinhaber); 
1378 Niclas, der Jud; 
1384 Dankwart der Herleinsberger; 
1390 Hartweid der Herleinsberger; 
1396 Rudolf von Schärfenberg (als Pfleger und 
Pfandherr genannt); 
1411 L inhard der Gruber. 
Im Jahre 1432 wurde Marsbach als Leibgeding an 
Lorenz Kraft verpfändet, aber bald seinem Bruder Stephan 
Kraft überlassen. Nach dessen Tode 1433 gelangte Mars¬ 
bach an seine Söhne Hans und Kaspar Kraft, welche ihr 
Erbe 1443 so teilten, daß jeder ein Drittel erhielt, während 
das dritte Drittel ihrer Mutter Nach 1448 faß auf 
Marsbach ein Stephan Kraft. Dessen Sohn Bernhard Ver¬ 
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5) Es muß demnach auch einen hinteren Turm gegeben haben, 
der vielleicht auf den hinter dem Schlosse jenseits des Baches an¬ 
steigenden Waldrücken, der heute noch „Burgstall" heißt, gelegen war. 
6) Mon. Boic. XXXI, Teil II.
	        
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