Volltext: Neunzehntes Bändchen (19. 1937)

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Das Spitalbergerl, eine Verbindung der Spitalgasse 
mit dem Graben. 
Das Fuchsenbergerl, zwischen Graben und Fuchsengasse. 
Das Wäschgasserl, eine Verbindung der Stelzen mit 
der Hauptstraße. 
Ein Stöckl nannte man früher ein alleinstehendes 
Haus mit einem Stocke. Z. B. Rudolfenstöckl, heute Dok¬ 
torhaus am Graben, gehörte einst dem Kaufmann Johann 
Rudolf. Im Richterstöckl hauste der Herr Wolf Richter, 
Fabrikmeister, als Spulereiausgeber in der Vonwiller 
Fabrik; heute dient es als Direktionsgebäude. Das Lang- 
steinerstöckl, Haus Nr. 155 am Marktplatze. 
 
Johann Mayrhofer, Haslach: 
 
Beitrag zur Geschichte der Gastwirte 
in Haslach. 
Die alten Bezeichnungen der Gaststätten waren: Her¬ 
berge, Schenke, Taverne, Gastgeber, später Gasthof, Hotel, 
Restaurant, Kantine. Eine Ausnahme machte im oberen 
Mühlviertel der Name Traktär (Treiterin) in Helfenberg. 
Das Haus war die Kantine für die Helfenberger Fabrik, 
welche im Jahre 1840 gebaut wurde. Die Helfenberger 
Burschen sangen: 
„Z'Linz af der Bruck, 
Liegt a Goaßbock ön Ruck; 
Wann ma fragt, wem er ghert, 
Sag'ns: ön Traktär z'Helfenberg". 
 
Diese kleine Bosheit war auf den Wirt gemünzt. 
Die Gaststätten der Burgen, Schlösser und Klöster 
waren die Tavernen. In den Fabriken und Kasernen sind 
die Kantinen. 
Bei der Familiennamengebung im 14. Jahrhundert wur¬ 
den sehr viele Namen von den Wirten abgeleitet; jedenfalls 
galten viele davon schon als Hausnamen, z. B. Wirt, Schenk, 
Leutgeb, Altwirth, Jungwirth, Neuwirth, Frühwirth, Dorf- 
wirth usw. In alten Marktordnungen liest man von den 
Leutgebern, das waren die Gastwirte, sie verleutgebten das
	        
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