Volltext: Achtzehntes Bändchen (18. 1934)

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mitmachten, aus der Pfarrgemeinde zusammengesucht und 
eingeladen. Es fanden sich noch 9 Mann und die ehe¬ 
malige Marketenderin. Georg Andexlinger war schon ge¬ 
storben. Es fand ein Kirchenzug mit Musik statt, woran 
sich die Bürgergarde, Honoratioren, die Leipziger Krieger 
beteiligten. Der damalige Herr Pfarrer Oswald Thaller 
hielt eine ergreifende Festpredigt. Zu Mittag wurden die 
alten Krieger im Gasthause „Zum Goldenen Kreuz" von 
der Bürgerschaft bewirtet. Nachmittags zog der ganze 
Zug über Einladung des Schloßbesitzers von Lichtenau, 
des Herrn Laurenz Fölser, in die Taverne zur großen 
Linde in Lichtenau. Die Krieger wurden von Herrn Föl¬ 
ser bewirtet und die ärmeren mit Geld beschenkt. Eine 
besondere Ehre wurde der alten Marketenderin zuteil. Sie 
wurde historisch gekleidet und ihr das Branntweinfaßerl 
umgehangen, wie sie es vor 50 Jahren getragen hatte. 
Jedenfalls ist dieser Tag an ihrem Lebensabend der größte 
Freudentag gewesen. Nach den Erzählungen war sie die 
lustigste. Sie sang alte Soldatenlieder und mußte den Her¬ 
ren ihre Erlebnisse erzählen. 
In Haslach lebt noch ein Enkel von dieser Marketende¬ 
rin, Herr Franz Steineder, bürgerl. Hausbesitzer. Von 
den neun Mann war einer der Georg Wurzinger, 
vulgo Breutsörgl? in Hörleinsedt. Als dieser nach dem 
Kriege nach Hause kam, baute er das schöne Bauernhaus in 
Windhag. Von diesem lebt auch noch ein Enkel in Has¬ 
lach, Herr Wurzinger am Pflaster. 
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