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Kollerschlag auf die Erde stellen wollte, erschrak sie und fiel 
ohnmächtig zur Erde, denn es war der Tod. Alle Leute 
von Kollerschlag wurden von der Pest ergriffen, nur die alte 
Witwe nicht, denn sie trug selbst den Tod in das Dorf. 
 
Die zweite Sage, welche Rosa Fischer aufschrieb, 
stammt ebenfalls aus der Pestzeit. Sie lautet: 
 
„Von der Pest." 
Auch in Stangl bei Ulrichsberg war diese Plage vor- 
handen. Sie verbreitete sich so stark, daß alle Leute an ihr 
starben, nur ein altes Mütterlein blieb am Leben. Dieses 
zog die Toten mit einem Mistkreuel zu der Pestgrube hinaus 
und warf sie daselbst hinein. Nur dieses alte Mütterlein 
starb nicht. Dieses erzählte meiner Mutter der Großvater, 
dieser erfuhr die Erzählung wieder von seinem Großvater. 
Solche und ähnliche Erzählungen sollen alte Leute 
schreiblustigen Sammlern mitteilen, damit sie aufs Papier 
kommen und dadurch festgehalten sind. Ueberhaupt sollen 
alle alten Heimatsachen gesammelt werden, ehe die Alten 
sterben und mit ihnen gar manches Sinnreiche ins Grab 
sinkt. Es ist noch Zeit und die Jugend wird Euch später für 
diese allgemeinen geistigen Erbstücke mit sein. 
 
Franz Jäger, Pöstlingberg: 
 
Wasserbrief von St. Johann a. Wbg. 
In St. Johann heißt die Jahresversammlung der Orts- 
kommune B o d a t i oder B o d a ch t i ; weil sie sich ausschließ- 
lich mit der Wasserversorgung befaßt, nennt man sie 
auch Wasserbodati oder Wasserbodachti. 
Woher stammt dieses merkwürdige, fremd klingende 
Wort Boda ti? Es ist wohl entstanden aus dem Worte 
Banntading, das selbst wieder aus Bann-Tage- 
Ding herkommt. 
Ding hieß die G e r i ch t s v e r s a m m l u n g ; darauf 
weisen heute noch Wörter wie dingfest, Bedingung, 
dingen, verdingen. Tageding war die für einen