Volltext: Siebzehntes Bändchen (17. 1933)

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kundler und alle Volksfreunde, die sich dagegen bemühen, 
einfach im Stiche. Auf diesem Gebiete droht also der 
Heimatkunde eine schon völlig sichere Niederlage; doch sowie 
der Soldat, der im Kriege eine Stellung nicht mehr halten 
kann, aus dieser wenigstens so viel als möglich noch rettet, 
so will auch die Heimatkunde das, was von der Volks- 
mundart vom Untergange bedroht ist, wenigstens noch auf- 
zeichnen und es auf diese Weise der Nachwelt erhalten und 
der wissenschaftlichen Forschung und Behandlung zuführen. 
Sowohl in Wien als m München arbeitet deswegen 
schon seit längerer Zeit je eine große Kommission an einem 
Wörterbuche der bayerisch-österreichischen Mundart und diese 
Kommissionen verdienen natürlich alle Unterstützung, und 
zwar nicht bloß von Seite der Fachkundigen, sondern auch 
von Seite des Landvolkes. 
Auch unsere heimatkundlichen „Beiträge" wollen sich 
an dieser Rettungsarbeit beteiligen und werden deswegen in 
der Folgezeit volkstmundartliche Wörter und Ausdrucksweisen 
des oberen Mühlviertels in der Buchstabenreihenfolge ver- 
öffentlichen; Ergänzungen sollen dann aus den Leserkreisen 
folgen. In dieser Hinsicht wird vor allem mit der Mit- 
hilfe der alten Leute gerechnet, damit auch noch solche Dialekt- 
worte gesammelt werden können, die schon jetzt nicht mehr 
im Gebrauche, sondern nur mehr einzelnen Volksgenossen 
bekannt sind; ein solches Wort ist z. B. Studori, das 
Verschlag (häufig für ein Krankenbett in der Wohnstube) 
bedeutete. Die alten Leute mögen also ja die Mitarbeit 
nicht verweigern und sie werden gewiß leicht jemand finden, 
der ihnen, wenn nötig, bei der Einsendung der Volksmundart- 
worte und deren Bedeutung behilflich sein wird. 
Die besagte Veröffentlichung in unseren „Beiträgen" ist 
natürlich auch ein schweres Stück Arbeit: Vor allem lassen 
sich nicht alle Dialektworte erfassen und um Wiederholungen 
zu vermeiden, muß eben in der Anführung der Worte die 
Buchstabenreihenfolge eingehalten werden. Ist dann das 
obere Mühlviertel auch nicht groß, so finden sich gleichwohl 
auch da wieder Unterschiede hinsichtlich der Mundartworte 
oder doch deren Aussprache. In dieser Hinsicht gibt es 
besonders im südwestlichen Teile unseres oberen Viertels 
Verschiedenheiten vom übrigen Gebiete.
	        
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