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„Strnadt, das Land im Norden der Donau", S. 91). Eppo
von Windberg gab freilich seine Besitzungen nach St. Florian;
deswegen allein kann man aber letzteres noch nicht für unser
Christianisierungskloster halten; von solcher Tätigkeit seitens
St. Florians ist überhaupt nichts bekannt, während sie seitens
St. Emmerams in verschiedenen Gegenden nachgewiesen ist.
Die von Hefele gefundene Regel — Landschenkungen dorthin,
woher das Christentum gekommen — hatte gewiß auch ihre
Ausnahmen und eine solche machte auch Eppo von Windberg
und er tat das ganz offenbar mit Rücksicht auf den damaligen,
von allen Seiten verfolgten Bischof von Passau, den hl. Alt-
mann; dieser hatte 1071 St. Florian wieder aufgerichtet und
es war ihm alles daran gelegen, es lebensfähig zu erhalten.
Auf Seite des so schwer bedrängten Bischofes Altmann stan¬
den die Grafen von Formbach sowie die Babenberger; Eppo
war nun selbst ein Graf von Formbach und seine Gemahlin
Regilindis war eine Babenbergerin. Eppo und Regilindis
erwiesen nun dem Bischof Altmann (gestorben 1091) auch
über sein Grab hinaus noch ihre Freundschaft durch die 1108
erfolgte Schenkung nach St. Florian, wohin denn auch beide
selbst zogen, um dort in der Klostergemeinschaft ihr Leben
zu beschließen.
Die von unseren Kirchenpatrozinien abgeleitete Ansicht,
daß Mönche aus St. Emmeram unsere Glaubensväter ge-
wesen, erfährt somit auch durch die aus unserem Gebiete
geschehenen Landschenkungen gewiß keine Abschwächung; es
ist auch keineswegs ausgeschlossen, daß nachherige Besitzungen
Eppos ohnedies schon durch den bereits erwähnten Grafen
Wilhelm nach St. Emmeram vergabt worden waren, von
diesem Kloster aber wegen der weiten Entfernung wieder
veräußert wurden und später an Eppo kamen. St. Emmeram
hat ja auch das 777 erhaltene Gebiet an der Aschach im
Hausruckkreis schon 8134 vertauscht und auch das Gebiet bei
Rosdorf (Landshaag) selbst finden wir später nicht mehr im
Besitze St. Emmerams, sondern in dem des Klosters Nieder-
burg in Passau.
Als Zeit der bei uns geschehenen Christianisierung muß,
wie schon angegeben, das achte Jahrhundert angesehen wer-
den und sie begann an der Donau, auf welcher ja auch die
Glaubensboten aus Regensburg ankamen. In der Gegend
des heutigen Ottensheim muß die Missionierung schon im
ersten Drittel des achten Jahrhunderts geschehen sein, was