Volltext: Dreizehntes Bändchen (13. 1926)

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gehend, daß die von letzteren Besitzern erbaute und durch 
meinen hydraulischen Widder betriebene Wasserleitung an zwei 
Stellen für immer durch den Grund des Hauses Nr. 4 lau- 
fen dürfe, wofür eben genanntes Haus für immer das Recht 
habe, so wie schon bisher, das nötige Koch- und Trinkwasser 
aus einem Brunnen beim Hause Nr. 2 zu holen. Sowohl 
dieser Hausbrunnen als auch die Quelle für die Wasserleitung 
sind leider durch die Tunnelsprengungen zum Partensteiner- 
werk verloren gegangen und in dieser Wassernot gewährt 
den Ramersbergerhäusern sehr wenig Trost der Umstand, daß 
nun die Mühel nicht mehr seitwärts und tief unten, sondern 
unter dem Dorfe selbst und ziemlich seicht ihren Lauf hat. 
Im Jahre 1881 brach in unserer Hofstatt Feuer aus, 
das diese sowie auch die benachbarten Däuser 2 und 3 in 
Asche legte. Die Hofstatt wurde nachher von Kaspar Kramer, 
Bräuer in Hofstätten bei St. Martin, käuflich erworben 
und ging auf gleichem Wege von ihm 1883 an die Eheleute 
Ignaz und Maria Schoissingeier aus Haslach über; der 
Sohn Franz Schoissingeier übernahm das Haus 1912 und 
heiratete die Maria Bernegger von St. Martin. Diese Ehe- 
leute besitzen heute noch die Hofstatt. 
„Gottes Segen sei im Dorf mit jedem Haus 
Und mit allen, die da gehen ein und aus." 
 
Die Marienwallfahrt Ramersberg. 
Der in diesen Zeilen schon öfter genannte Matthias 
Lanzersdorfer, Ziehsohn und dann Auszügler aus dem Hause 
Nr. 1, hatte in wiederholter Krankheit seine Zuflucht ge¬ 
nommen zu „Maria, dem Heil der Kranken", die er beson- 
ders gerne verehrte aus einem einzig schönen, nahe seiner 
Wohnung gelegenen, jedoch zum Hause Nr. 2 gehörigen 
Waldhügel der Mühelleiten. Daselbst ließ nun auch Lan- 
zersdorfer, dessen Vertrauen auf Maria immer belohnt wor- 
den war, im Jahre 1874 eine kleine Kapelle (den "ganz 
vorderen Teil des jetzigen Kirchleins) erbauen, zu welcher 
am 8. September des genannten Jahres die ersten Wall- 
fahrer kamen. Infolge fortwährenden sehr zahlreichen Be¬ 
suches mußte diese Kapelle 1877 um ein vielfaches vergrößert 
werden; der Erbauer Lanzersdorfer, der, wie wir schon 
gehört, ein Volkskünstler war, richtete sie selbst ein, schnitzte 
und faßte das Hauptbild „Maria von der immerwährenden 
Hilfe", sowie im gotischen Stile zwei Seitenaltäre. Im
	        
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