Volltext: Dreizehntes Bändchen (13. 1926)

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nen Siedler später auch noch eine Hofstatt entstanden. Aus 
dem Jahre 1370 hat sich eine Kaufsurkunde (Urkundenbuch, 
VIII., 466) erhalten, in welcher unser Ort Reymoltsberg ge- 
nannt wird; diese Schreibweise ist ganz sicher die richtige 
und aus ihr ist der Name des ersten Siedlers noch klar zu 
erkennen. Nach dieser Urkunde hat Passau in Reymoltsberg 
bereits drei Häuser, mit denen bisher Friedrich der Rote 
belehnt war, die nun aber jetzt in den Lehenbesitz des Ritters 
Georg des Eytzinger übergingen. In der besagten Urkunde 
ist außer von Feld, Rayn und Holz auch von „Stock" die 
Rede, was wohl aus abgeschlagenen Wald hindeutet. 
Zwei Bauernhöfe und eine Hofstatt werden in Ramers-- 
berg auch genannt 1526; aus diesem Jahre liegt nämlich das 
älteste Zehentverzeichnis der Kirche Kleinzell vor und in die- 
sem lesen wir, daß die zwei Bauernhäuser in Ramersberg 
und die Hofstatt daselbst nach Kleinzell halben Zehent zu 
geben haben und die Hofstatt außerdem 6 „Hauspfennige" 
(anstatt sonstiger Naturalleistungen, welche die Bauern zu 
reichen hatten). Ganz offenbar war der halbe Zehent Ra- 
mersbergs von Passau nach Kleinzell geschenkt worden, als 
zu Beginn des 15. Jahrhunderts die hiesigen Herrschaften 
daran gingen, in Kleinzell ein Pfarreinkommen zu schassen 
und dadurch eine eigene Seelsorge zu ermöglichen, nachdem 
der Ort vorher eine Filiale Niederwaldkirchens gewesen. Die 
andere Hälfte des Ramersbergerzehents behielt sich jeden- 
falls Passau für Partenstein; als aber letzteres aufgegeben 
worden, wurde diese Zehenthälfte zuerst durch die Herrschaft 
Helfenberg und von dieser dann später durch das Bauern- 
gut Nr. 2, in Ramersberg selbst gekauft, sodaß dann die zwei 
anderen Dorfhäuser die herrschaftliche Zehenthälfte an das 
Gut Nr. 2 zu reichen hatten, und zwar bis zur Zehentab¬ 
lösung 1848. 
Im Verlaufe der Zeiten finden wir für das Dorf Ra- 
mersberg verschiedene Schreibweisen (nachdem man die richtige 
„Reymoltsberg" aufgegeben hatte) und für die dortigen Güter 
verschiedene Benennungen. Im Zehentverzeichnisse von 1526 
lesen wir „Ramaßberg", in späteren Matrikeneintragungen 
„Rambelsperg" und „Ramblsperg" und in noch späteren Ge- 
richtsschriften „Ramesberg", was besser wäre als die 
heutige Schreibweise „Ramersberg". Das heutige Gut da- 
selbst Nr. 1 heißt früher kurzweg „das Gut", oder „das
	        
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