Volltext: Dreizehntes Bändchen (13. 1926)

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in Betracht zu ziehen ist, will man die Erklärung des Namens 
finden. Hinsichtlich Herleinsberg sagt nun der Geschichts¬ 
schreiber Hoheneck (III. 272), die alte Schreibweise für den 
ersten Teil sei Hörlein, also kleines Horn, weswegen diese 
Herrschaft auch den „gehörnleten" Mond (Mondsichel) im 
Wappen geführt habe. Als Ortsname würde somit Herleins- 
berg den Sitz an oder auf dem gekrümmten Pergrücken be- 
sagen, was ja im Mühlviertel leicht zutreffen kann. 
 
Das Dorf Ramersberg in der Gemeinde 
Kleinzell. 
Einleitung. Um 500 n. Chr. G. zogen die noch Heid- 
nischen Baiwaren aus Böhmen in das heutige Oesterreich und 
in jenes Land, das heute noch nach ihnen Bayern ge- 
nannt wird. Im Mühlviertel ließen sich aber damals nur 
sehr wenige Baiwaren nieder, dagegen wurde unser Gebiet 
nach dem Jahre 1000 zahlreich besiedelt durch Auswanderer 
aus Bayern, welche unterdessen das Christentum angenom- 
men hatten und die nun in unserer Gegend häufig in 
großen Verwandtschaftsfamilien auftraten, welche geschlossene 
Orte „Dörfer" gründeten, unter denen es aber auch viele Ein- 
zelsiedler gab, die nur einen Hof allein anlegten. 
Diese geordnete Besiedelung des Mühlviertels geschah 
unter Leitung bayerischer Reichsfreier (= Adelige, welche nur 
dem deutschen König allein unterworfen waren). Das linke 
Ufer der unteren großen Mühl bevölkerten nun die Reichs- 
freien der Schönhering-Blankenberger, welche für sich selbst 
auf dem Blankenberge, beim jetzigen Bahnhof Neufelden, ein 
Schloß erbaut hatten. Auf Blankenbergergebiet war auch 
die Siedlung Ramersberg entstanden. Um 1175 übergab 
Engelbert, Besitzer des Schlosses Blankenberg, dem Bischof 
von Passau verschiedene seiner Eigengüter auf dem linken 
Mühlufer, erhielt sie jedoch, wieder als Passauische Lehen 
zurück („Das Land im Norden der Donau", 155). Unter 
diesen Gütern müssen auch, die Ramersbergerhäuser gewesen 
sein, denn wir finden sie nachher immer im Besitze Passaus, 
das dieselben ständig zu Lehen gab. 
Das Hochstift Passau selbst hatte zwischen der Ranna 
und der großen Mühl große Strecken besiedelt und die Ver- 
waltung dieser Siedler übernahmen Passau untertänige Ade- 
lige, die man Ministeriale oder Dienstmannen nannte; diese
	        
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