Volltext: Dreizehntes Bändchen (13. 1926)

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als weitere Besitzer Steinbachs genannt: 1636 Melchior Gei¬ 
ger, der in diesem Jahre gestorben ist und dem Georg Karl 
Meger folgte, der sich 1659 das Schloß Gneissenau (bei Klein- 
zell) kaufte und auf Steinbach die Hager (von St. Veit) 
zu Nachfolgern hatte. Im Jahre 1674 finden wir Stein- 
bach in den Händen der Spiller, welche zugleich auch Aigels- 
berg besaßen. Wolfgang Maximilian Spiller, „Herr zu Stein- 
bach und Aigelsberg" starb 1721 in Linz, wurde aber zu 
Niederwaldkirchen beerdigt, wo er auch in der Blasiuskapelle 
ein Grabdenkmal hat. 
Im Jahre 1796 erwarb der nachher in den Ritterstand 
erhobene Bürger von Neufelden Franz Josef Peßler Lang- 
halsen (bei Neufelden) und zugleich Steinbach und beide Be¬ 
sitzungen kamen 1816 an die Löffler von Neufelden, eine 
damals angesehene und wohlhabende Familie. 
Es sei hier noch beigefügt, daß zur Zeit des Protestan- 
tismus dieser auch in Steinbach Aufnahme gefunden und 
daß daselbst sich auch durch einige Zeit ein protestantischer 
Prediger aufgehalten hat. 
Das Schloß Steinbach brachte Verdienst für die Orts- 
und umliegende Bevölkerung; es befand sich dort auch ein 
Bräuhaus, das schon 1597 erwähnt wird, sowie auch eine 
Lederei; eine Hammerschmiede ist heute noch im Orte. In der 
Nähe findet sich, die Stallmühle welche in den älteren Matri- 
kenbüchern „Staltmühle" heißt, d. i. offenbar Bestalltmühle, 
deren Erträgnis also die Entlohnung oder Bestallung für 
irgend einen Schloßdienst bildete. - 
Schließlich wurde das Schloß Steinbach nicht mehr her- 
gehalten und es verfiel; es verfiel aber auch der ehemalige 
Maierhof, der in früheren Matriken ausdrücklich „der alte 
Maierhof" genannt wird. Das Schloß, wurde nicht mehr 
erneuert, wohl aber der Maierhof, den man jetzt, um bei 
seiner Erbauung Gebäudeteile und Materialien vom gewe- 
senen Herrschaftsbesitze bequem benützen zu können, gleich 
mitten in den Schloßhof hineinsetzte; so hat hier bäuerliche 
Wirtschaftlichkeit gesiegt über adelige Herrlichkeit. 
Doch sind vom Schlosse noch einige Mauerüberreste zu 
sehen und ein Bild des einstigen Edelsitzes hängt noch in der 
Stube des an seine Stelle getretenen Bauernhauses; dieses 
Bild ist eine hübsche Zeichnung aus dem bekannten Burgen- 
buche des Pfarrers von Leonstein Georg Matthäus Vischer, 
der 1674 wohl Steinbach aber nicht mehr Aigelsberg auf-
	        
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