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In Kollerschlag wurde Gamals eine neue Pfarrei errichtet.
Kollerschlag selbst gehörte früher zu Wegscheid, tat aber
1788 zu Peilstein zugleich mit Mesnerschlag und Hanging.
1786 wurden zur neuerrichteten Pfarre Kollerschlag von
Peilstein gebrochen: Hinternebelberg, Sauedt, ein Teil von
Heinrichsberg und Lengau, das bis 1782 zu Sarleinsbach
gehört hatte. Zu Kaiser Josefs Zeiten hat also die Pfarre
Peilstein viel verloren. Zu Peilstein kamen damals dauernd
nur die Gumpenmühl und das Kühsteinergut in Oberpeilstein,
das bisher nach Sarleinsbach gehört hatte. Früher war
Peilstein der Ausdehnung und der Bevölkerungszahl nach
eine der größten Pfarreien des oberen Mühlviertels, jetzt
hatte es nicht einmal mehr 2000 Seelen. Wenigstens hatte
die einstige große Pfarrei noch die jetzige große Kirche gebaut.
1843 wurde der neue Friedhof eingeweiht; der alte um die
Kirche wurde aufgelassen. 1856 wurde die Turmuhr herge-
stellt. 1887 waren in Peilstein schon 18.170 Kommunikanten,
1894: 13.650, 1895: 14.400, 1898: 14.900 usw.
1888 wurde die Oelbergkapelle geweiht, 1890 die Maria
Lourdesgrotte. Das hl. Grab und die Herz Jesu- und Herz
Maria-Statue lieferte 1891 Franz Schmalzl von St. Ulrich
in Gröden. Den neuen Traghimmel lieferte 1893 Spak in
Linz um 420 st. Derselbe lieferte 1891 auch ein weißes
Meßkleid und 1892 ein rotes. 1870 wurde in Peilstein der
katholische Gesellenverein gegründet, 1913 die marianische
Jungfrauenkongregation. 1895 wurde die Kleinkinderbewahr-
anstalt eingeweiht. 1873 war der hiesige Veteranenverein
gegründet worden. 1892, 1901, 1911 und 1921 war hier
Volksmission; 1898, 1908 und 1914 war hier Firmung.
1917 mußten die Kirchenglocken im Kriege abgeliefert wer-
den; sie wurden 1925 durch ein neues Geläute ersetzt. Die
früheren Glocken hatten folgendes Gewicht: Zwölferin (Fis)
952 Kilogramm, Elferin (Ais) 485 Kilogramm, Sterbe--
glocke (Dis) 117 Kilogramm, Wandlungsglocke 33 Kilo-
gramm. Es blieb nur die Wandlungsglocke. Sie alle waren
1849 nach dem Brande von Hollereder gegossen worden. Die
neue Zwölferin hat 925 Kilogramm.
Das Kriegerdenkmal wurde 1922 errichtet. Im selben
Jahre wurde auch Kriegerdenkmal elektrische Licht eingeleitet.
Bezüglich der Volksbewegung im 19. Jahrhundert führe
ich aus der Mitte des Jahrhundert an: Geburten: 1856: 63,
1857: 80, 1858: 86, 1859: 76, 1860: 80, 1861: