Volltext: Zwölftes Bändchen (12. 1926)

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1431 wird eine hölzerne Kapelle „zum hl. Stein" in 
Mühlholz als schon längere Zeit bestehend erwähnt. 1448 
wurde hier ein Altar zu Ehren der hl. Wolfgang, Leonhard 
und Apollonia eingeweiht. 1446 erhielt die Kapelle einen. 
Ablaßbrief. Das Opfer und die Einkünfte bei der Kapelle 
gehörten dem Pfarrer von Rohrbach. 1494 wurde von den 
Starhembergern auf Pürnstein eine hl. Messe in der hölzernen 
Magdalenenkapelle in Oepping gestiftet. Die Mühlholzkapelle 
wurde 1501 aus Stein gebaut. 
Bald begann auch im Mühlviertel der neue religiöse Ein- 
fluß sich bemerkbar zu machen. 1517 war in Wittenberg 
zum erstenmal der abgefallene Mönch Martin Luther auf- 
getreten und hat viele Anhänger gefunden. Auch in unserem 
Lande hat er bald Anhänger, besonders unter den Adeligen 
und auch unter den Bauern gefunden. Schon 1533 haben 
lutherische Bauern den nach Oepping exkulpierenden Schläg- 
ler Herrn halb totgeschlagen. Der Propst Andreas II. Schue- 
schiz (1555/1567) war ein echter Lutheraner und war ver- 
heiratet und hatte viele Kinder. So wie er, waren auch seine 
fünf Nachfolger bis 1589. Die Bauern verlangten vor allem 
Kommunion unter beiden Gestalten, „das wahre Evangelium" 
und Priester, die ihnen zu willen waren. Sie betrachteten 
aber die Zeit auch als günstig, um ihnen unangenehme Lasten 
(Roboten, Abgaben) abzuschütteln. 1594 kam der frühere Pfar¬ 
rer von Peilstein, Benedikt Gstättner, nach Sarleinsbach 
und bemächtigte sich der nahen Filialkirche St. Leonhards 
„wo er seine ungemein groben und fanatischen, von einem 
wilden Hasse gegen den Stand, dem er selbst angehörte, dik¬ 
tierten Predigten losließ. Vor allem donnerte er gegen die 
hl. Messe, die er pure Abgötterei nannte, gegen die Meß- 
pfaffen, die er Abgötterer und Verführer schalt, die man 
vertreiben und ausrotten müsse und gegen den Gebrauch des 
hl. Oeles usw." Am 16. Jänner 1595 überfielen drei Sar- 
leinsbacher den dortigen Pfarrer Leonhard Huber, be- 
schimpften und verwundeten ihn. Er wollte deshalb nach 
Peilstein als Pfarrer kommen. Aber auch die Pfarrgemeinde 
Peilstein ließ ihm sagen, „wenn er das Sakrament nicht 
deutsch reiche, so werde er trotz Bischof und Pfleger von 
Marsbach die Pfarre nicht bekommen." Damals ging man von 
Sarleinsbach schon von alters her zur Wettermesse und am 
Kirchtag mit dem Kreuz nach Peilstein. Dem Pfarrer Huber, 
den man am 22. April in Sarleinsbach noch ermorden
	        
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