Volltext: Zehntes Bändchen (10. 1925)

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Ober-Edlinger (Ober-Oehlinger), Ober-Maßldorfer, Obersteiner bei der Edt, Ober- 
Willerstorfer, Riegler unterm Wald, Rieglmüller, Steyeredt, Unter.Malßdorfer, Unter- 
Salmerstorfer, Untersteiner bei Döllner, Unter-Willerstorfer, Holzer bei Pierbach. 
Zur Herrschaft Baumgartenberg: Damböck, Edtmayr, Fuxluger, Fürstenedt, 
Grabner bei Schatzl, Gressenberger, Hinterholzer, Hiptmannsberger, Kleindienst, 
Obersteiner bei Döllner (heute demoliert), Püeller (jetzt Pierl), Reidler. 
Zur Herrschaft Spielberg: Lechner bei Pierbach (jetzt Lehner). 
Die Besitzer mußten Zehent zahlen: Weizen, Korn, Hafer, Gerste, Flachs, 
Eier, Hahn und einige Kreuzer Bargeld, je nach Größe des Anwesens zwischen 
3 und 9 Kreuzer. Ein Hahn mußte von jedem Bauer abgeliefert werden, zwei 
bis drei Reisl Flachs, etliche Eier (damals Ayer geschrieben) und zwischen ein 
bis drei Viertel Getreide, selten ein ganzer Metzen. 
Kleinbauern lieferten auch abwechselnd das eine Jahr nur Korn, das andere 
Hafer. Weizen-Zehent war vereinzelt, meist nur im sogenannten Innernfeld (Leute 
sagen Minifeld); hier ist der beste Boden, hier haben auch von der ganzen Ge- 
meinde die Bauern den besten und schönsten Grund. Dieses Zehentverzeichnis stammt 
aus den Jahren 1791 bis 1831. Vom Jahre 1820 an wurden die Häuser bereits 
umnumeriert nach den heutigen Ortschaften. Früher (vor 1820) waren die Anwesen 
einfach numeriert in der ganzen Gemeinde in laufender Zahl 1 bis 140 (150?). 
Manche von den jetzigen Häusern existierten damals noch nicht und anderseits sind 
manche Häuser, die damals standen, heute nicht mehr; sie wurden im Verlaufe 
der Zeit demoliert, kleiner gemacht oder überhaupt nicht mehr aufgebaut. An einigen 
solchen Stätten, wo in früheren Zeiten noch Häuser standen, Mäher ihre Sense 
wetzten, junge Leute ihre Jodler hinausließen, daß es widerhallte, im Winter der 
gute Hausvater sein Pfeifchen geschmackvoll rauchte und die Mutter beim Spinnrocken 
saß, die Kinder ein Liedchen sangen oder mit Eifer ihre Schulaufgabe machten, an 
diesen ehemals so stillen Plätzchen voll Gottesfurcht und sittlichem Ernst ist jetzt 
Waldung, wo Tiere hausen und Vögel in den Lüften durch ihr Liedchen ahnungslos ihren 
Schöpfer preisen! Es war einmal! Ob diese guten alten Zeiten noch einmal 
wiederkehren? 
Manche der obgenannten Häuser wurden im Laufe der Jahre ausgepfarrt, die 
früher wahrscheinlich hieher gehört hatten, so z. B. nach Pabneukirchen: Brandstetter 
unterm Wald, Mayr am Klingenberg, Mittermaßeldorser, Neundlingerhof, Ober- 
maßeldorfer, Untermaßeldorfer, Ober- und Unterwillerstorfer, Rieglmühle, Hollerberger, 
Riegler unterm Wald. Nach Pierbach: Huemer, Haseleder, Lehner, Steyeredt, 
Holzer, Freunthaller, Lindtner. Nach Kreuzen: Bayrhof, Grüll, Kronecker, 
Hochstraßer. Nach Rechberg: Edlinger beim Keferbach (Oehlinger), Hinterberger, 
Kürnast, Püeller, (Pierl). 
Hollerberger und Ziegelseppen wurden erst in der neueren Zeit aus der 
Pfarre St. Thomas ausgeschieden und der Pfarre Pabneukirchen inkorporiert. Hätte 
nicht sein müssen. Dem damaligen Pfarrer wurden einige Gulden gegeben, die 
Nachfolger haben nichts davon. Etwaige Differenzen lassen sich bei gegenseitigen, 
vernünftigen Nachgeben leicht überbrücken, zumal, wenn der berufene kirchliche 
Vertreter objektiv ohne Privatinteresse den pfarrlichen, bisherigen Standpunkt vertritt. 
Sind die Gründe territorialer Natur, wie weite Entfernung usw., so wird sich 
niemand solch vernünftigen Gründen gegenüber ablehnend verhalten. Interessant 
ist überhaupt, wie oft Pfarrgemeinde und politische Gemeinde eingeteilt sind. So 
grenzt z. B. unsere Gemeinde nahe an Pierbach; die Häuser gehören zur Pfarre 
Pierbach, mit der Gemeinde aber zu St. Thomas.
	        
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