Volltext: Zehntes Bändchen (10. 1925)

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eine sogenannte „Hofmark" oder ein „Aigen". Jahrmärkte werden gehalten am 
Erharditag (8. Jänner), am Josefitag und am Sonntag nach Fronleichnam. 
Den Verkehr auf den erbärmlichen Straßen besorgten einst und zum Teil 
heute noch die Botenfahrten nach Haslach und Linz sowie nach Weissenbach. Seit 
dem letzten Jahrzehnte sind die Straßen nach den oben genannten drei Orten 
umgelegt und verbessert. Die wichtigsten1) sind 1. die Kommerzialstraße Haslach— 
Helfenberg — Weissenbach — Leonfelden. 2. Stapfenederstraße durch die Prößleiten 
über St. Peter nach Stapfened (eine Kommunikationsstraße). 3. Von Helfenberg 
über Traberg—Oberneukirchen—Zwettl nach Linz (eine Kommerzialstraße). 4. Von 
der böhmischen Grenze nach Weissenbach — Traberg — Oberneukirchen — Zwettl 
(Kommerzialstraße), alle Straßen im einstigen Distriktskommissariate Helfenberg. 
 
Schlusswort. 
Ueber Helfenberg etwas zu schreiben, schien mir anfangs bei dem fast gänz- 
lichen Mangel an Quellen eine undankbare Aufgabe. Im Laufe der Zeit aber 
fanden sich verschiedene Werke, die über unsere Ortsgeschichte Anhaltspunkte gaben, 
obwohl nicht alles benützt wurde. Dem Forschungseifer der Nachfolger bleibt noch 
ein weites Feld, zumal das Sterbebuch gar nicht, die anderen Matriken nur teil- 
weise benützt wurden. Vorarbeiten haben geleistet die hochwürdigen Herren Pfarrer 
Pröll, Baumgartner und Lehner und dadurch verschiedene Anregungen gegeben. 
Ueber Schloß Helfenberg und Piberstein wird sich im Steiermärkischen Urkundenbuch 
noch manches finden lassen müssen, die Pfarrgeschichte wird durch Akten der Passauer 
Archive eine Bereicherung erfahren. Zweck der Ortsgeschichte sollte sein, alles geschicht¬ 
liche zusammenzufassen, die Liebe zur Heimat zu wecken und manches zu retten, 
was sonst der Vergessenheit anheimgefallen wäre. Bestens gedankt sei dem hoch- 
würdigen Herr Pfarrer i. R. Sigl von Kleinzell für die Durchsicht der Arbeit, sowie 
allen denen, die irgendwie mitgearbeitet haben, vor allem Professor Dr. Ad. Depiny 
in Linz. 
 
Quellen. 
1. Julius Strnadt, Versuch einer Geschichte der passauischen Herrschaft im oberen 
Mühlviertel, namentlich des Landgerichtes Velden bis zum Ausgange des 
Mittelalters (1860). 
2. Franz A. Pritz, Geschichte des Landes ob der Enns von der ältesten bis zur 
neuesten Zeit (1346). 
3. Dr. A. Höckel, Die Besiedlungsverhältnisse des oberösterreichischen Mühlviertels. 
(1902). 
4. Dr. Konrad Schiffmann, Das Land ob der Enns, eine altbairische Landschaft 
in den Namen ihrer Siedlungen, Berge, Flüsse und Seen. (1922). 
5. Beiträge zur Landes- und Volkskunde des Mühlviertels, 1.-8. Bändchen 
1912—1923. („Mühlviertler Beiträge"). 
6. Felix Stieve, Der oberösterreichische Bauernaufstand 1626. (II. Auflage). 
7. Julius Strnadt, Die freien Leute der alten Riedmark. (Wien 1915). 
8. Julius Strnadt, Das Land im Norden der Donau, (1906). Im Archiv für 
österreichische Geschichte. 
9. Julius Strnadt, Materialien zur Geschichte der Entwicklung der Gerichts- 
verfassung. (1909). 
10. Dr. Hans von Voltelissi, Die Entstehung der Landgerichte (1906). 
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1) Comenda, Materialien
	        
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