Volltext: Erstes Bändchen. Beiträge zur Landes- und Volkskunde des oberen Mühlviertels. (1. 1912)

— 75 — 
5. Christian Ignaz, geboren zu Linz 1635, gestorben zu Sprinzenstein 
am 3. Mai 1638, Sohn des Wenzel Reichard, Grafen von Sprinzenstein. 
6. Eugenia, Gräfin von Sprinzenstein, geborene Gräfin von Rabatin 
geboren zu Linz am 10. Jänner 1721, gestorben im Schlosse Holzheim bei Linz 
am 14. Mai 1753, erste Gemahlin Ernst I. 
7. Ernst I., Graf zu Sprinzenstein, Kämmerer der Kaiserin Maria Theresia, 
Erbland-Münzmeister des Erzherzogtums Oesterreich ob der Enns, geboren zu Linz am 
6. April 1715, gestorben daselbst am 29. November 1764, Sohn des Franz Ferdinand. 
8. Karl, Graf zu Sprinzenstein, geboren in Sprinzenstein 1786, daselbst 
gestorben 1787, Sohn des Anton. 
9. Anton, Graf zu Sprinzenstein und Neuhaus, Kämmerer des Kaisers Leopold II. 
geb. zu Linz am 26. Sept. 1764, gest. am 8. Apr. 1826, Sohn Ernst I. 
Vorstehende Inschriften ließ Graf Ernst v. Sprinzenstein, k. k. Oberst, im 
Jahre 1889 zum Andenken seiner Ahnen setzen. 
Die Inschrift des großen Grabsteines in der Sprinzensteinerkapelle lautet: 
Hier ruhen in Gott der Wohlgeborne Johann, Freiherr zn Sprinzenstein 
und Neuhaus, fürstlich Würtemberg'scher Rath, So den . . Tag des .. Jahr zu Christo 
selig verschieden und sein Gemahel Anna, Freiin zu Sprinzenstein, geborne Ba- 
ronin v Lanar, die den andern September 1595 zu Christo selig verschieden. 
Das Denkmal ließ Freiherr Johann seiner Gemahlin bei seinen Lebzeiten 
errichten und da er an ihrer Seite begraben sein wollte, ließ er im voraus seine 
Grabschrift setzen, daher für Datum und Jahreszahl der Platz freigelassen wurde, 
auch nicht mehr ausgefüllt werden konnte, da Freiherr Johann hier überhaupt 
nicht ruht, sondern in Stuttgart am 22. April 1604 starb und dort in der 
Spitalkirche beigesetzt wurde, woselbst sich sein schönes Grabdenkmal findet. 
Die Grabschrift in der Marienkapelle lautet: 
„Hier ruhen in Gott der Wohlgeborne Herr Franz Michael Jetschko, Inhaber 
des Landgutes Grub, Marktrichter und Handelsmann zu Sarleinsbach, welcher am 
24. März 1819 im 82. Lebensjahre seine ganze Laufbahn endete. 
Und seine treue Gattin Frau Anna Jetschko, welche am 26. September 1819 
im 76 Lebensjahre ihren unvergeßlichen Gatten in die bessere Heimat folgte. Durch 
53 Jahre blühte ihre segensvolle Ehe. Sie waren 7 Schwieger- und eigenen 
Kindern mit 32 Enkeln ein Muster guter Christen, zärtlicher Eltern und treuer 
Gatten, die sie alle herzlich beweinen." 
 Unter den Kirchenstühlen sollen sich noch mehrere Grabsteine von Pfarrern 
befinden. Die neben der Pfarrkirche freistehende Marienkirche dürfte vermutlich schon 
von Jans von Marsbach auf Sprinzenstein, also um 1330 erbaut worden sein. 
Denn Cunrat III. von Tannberg ließ sich um 1355 in diesem Kirchlein begraben, 
wie er ja auch in seinem Testamente der Kirche zu Sarleinsbach und seiner Kapelle 
daselbst gedenkt, der er seinen Zelter (Reitpferd) und sein Stechzeug (Waffen für das 
Lanzenstechen) vermacht. Sein Grabstein lag ursprünglich auf dem Fußboden des 
Läuthauses, wurde aber 1892 vom Grafen Ernst v. Sprinzenstein neben der 
Kirchentüre an der Außenseite aufgestellt, damit er nicht weiter durch Abschleifen 
gänzlich unkenntlich werde. Das Wappen im Stile des 14. Jahrhunderts zeigt den 
nach rechts gestellten Sprinzen, den Cunrat als Herr der Veste Sprinzenstein als 
Kleinod auf seinen Helm gesetzt haben mag. Das Tannberger-Schild zeigt die drei 
Berge, deren mittlerer zugespitzt ist, auf dem Schilde den Helm mit Delle, der 
auch nur in Umrissen erkennbar ist, um den Sprinz sind zwei gegeneinander-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.