Volltext: Erstes Bändchen. Beiträge zur Landes- und Volkskunde des oberen Mühlviertels. (1. 1912)

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8. Oktober 1738 im Tode vorausgegangenen 80jährigen Mutter Maria Elisabeth 
in der St. Michaels-Kapelle begraben. Von ihm findet sich kein Grabstein. 
Anton Körner 1738-1753. Ihm stand die schwierige Aufgabe zu, die 
zerrütteten Finanzen der verschuldeten Kirche wieder zu heben. Das Passauische 
Ordinariat verhandelte wiederholt mit ihm wegen Geldbeschaffung und Sanierung 
der Armut der Kirche. Er starb am 2. Mai 1753 an Schlagfluß. Sein Leichenstein 
befindet sich an der Wand des Presbyteriums. 
Martin Köberl 1753-1755. Er starb schon nach zwei Jahren, am 
12. Juni 1755, im 60. Lebensjahre. Seine Grabstätte ist vermutlich in der 
St. Michaels-Kapelle. 
Mathias Elnböck 1755-1758. Starb schon nach drei Jahren im 
56. Lebensjahre am 2. Oktober 1758. Seine von ihm selbst verfertigte Grabschrift 
auf dem Leichensteine unter dem Kapellenbogen lautet: 
 
Lese Wanderer! 
Mein Leser, Wandersmann, gedenk, wer ich gewesen, 
Pfarrer, viel Jahr Kaplan, viel heilige Meß gelesen, 
Mein Pflicht, die war allhier, dem Seel Heyl vorzustehen, 
Mit Worten nach Gebühr, auch Werken vorzugehen. 
O Gott, all mein Schuld du gnedigst mir verzeyhe, 
ertheil die ewig Huld, das Himmel Reich verleyhe. 
Mein Körper ruht allhier in dem St. Syxti Tempel, 
mein Habschaft schenk ich dir, all andern zum Exempl. 
Nun ist meine letzte bitt, daß ihr auf mich gedenket, 
versaget diese nit, ein Vater unser schenket. 
Mathias Elnböck d. 2. Okt. 1758. 
 
 Elnböck war ein großer Wohltäter der Kirche, die er auch zum Universalerben 
einsetzte und ihr 4348 fl. aus seiner Verlassenschaft verschaffte, wodurch der arg 
verschuldeten Kirche wieder aufgeholfen wurde. Elnböck war ans bayrisch Taiskirchen 
(jetzt im oberösterreichischen Innviertel) gebürtig. 
Jakob Posch 1758-1766. Uebersiedelte am 13. Mai 1766 nach Atzbach, 
wo er am 18. Dezember 1774 starb. 
Gottfried Anton Kerschbaumer 1766-1775. War geistlicher Rat 
und emeritierter Regens des neugegründeten Priesterseminars zu Passau. Kehrte 1775 
wieder dahin zurück. 
Sigismund Haager 1775-1786. War Dechant des Passauischen Dekanates 
Altenfelden, kam 1786 nach Hohenzell, 1788 nach Pucking, 1798 als frei resignierter 
Dechant und Pensionist nach Linz, wo er am 13. Februar 1806 starb. 
Sigismund Wenzel Heinze 1786-1828. War gebürtig aus Franken¬ 
stein in Schlesien, früher Jesuit, 1774-1776 Professor der Poesie und Rethorik 
zu Linz, letzter Direktor des Nordikums daselbst, ging 1828 in Pension und ließ 
sich im sogenannten „Pfarrerstöckl" in Langhalsen nieder, wo er am 18. April 1830 
an Geist und Körper gebrochen starb. In der Kirche zu Neufelden befindet sich links 
vom Hochalter sein Leichenstein. Er war Besitzer der großen goldenen Verdienst¬ 
medaille mit der Kette als vielseitiger Literat. Es dürfte wohl in der Diözese nie 
mehr vorkommen, daß Pfarrer und Kaplan durch 42 Jahre beisammen sind, wie 
Heinze und sein neben ihm ergrauter Kaplan Johann Ebner, der sein ganzes 
Priesterleben in Altenfelden verbrachte, ohne je einen anderen Posten gehabt zu 
haben und dessen Tod am 9. Februar 1828 auch Ursache gewesen sein mochte, 
daß Heinze sich in den Ruhestand zurückzog. Heinze vermachte dem Gotteshause 1800 fl.
	        
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