Volltext: Beschreibung der Provinzial-Hauptstadt Linz und ihrer nächsten Umgebung,

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Im Jabr 1612 war das Kloster der Ordens-Regel 
gemäß ausgebaut und wurde am 2. Sept. die Kirche vom 
Passau er Bischöfe Johannes zu Ehren des h. Apostels 
Mathias eingeweiht. (Bergl. S. 166.) 
Unterm 28. Julius 1627 erhielten die Väter von 
Kaiser Ferdinand II. die Holz - Rothdurft aus dem 
ärarischen Walde und" unterem 3iten August 1648 vom 
Kaiser Ferdinand III. jährlich 8 Salzstöcke (das so¬ 
genannte Gottsäll-, Gottesheil- oder Gottes- 
Salz) von der Saline in Gmunden (welche beide 
Gaben aber jetzt unter der für sie vom Staate strikten 
Pensions-Quote von jährlichen 2oofl. für ein Individuum 
begriffen sind). 
Unter'm iten Juli 1684 gestatteten die ob der ennsi- 
schen Stäube den Kapuzinern aus dem Landhaus- 
Brunnen dis nöthige Wasser-Ableitung (die ihnen im 
Jahr 1627 von Urban Stockpaur und seinem Ehe¬ 
weibe überlassene wurde später gehemmt und verdorben), 
wofür der Brunnenmeister jährlich 6 fl. Rekompens er¬ 
hält. 
Als sich im Jabr 1646 Kaiser Ferdinand HI. 
wegen der Einfälle der Schweden nach Linz geflüchtet 
hatte, starb am i3ten Mai seine Gemahlin Maria, 
eine Infantin von Spanien, im Kind-Bette. Nach 
ihrem Hinscheiden mußte ihr, ihrem letzten Willen ge¬ 
mäß, das Ordens-Kleid einer Klarisser-Nonne angezo¬ 
gen und ihre Leiche 3 Tage öffentlich in der Kapuziner- 
Kirche ausgesetzt werden. 
Im Jahre 1660 wurde das Kloster und die Kirche 
erweitert. Hierbei erweiset sich Joh. Peysser (vergl. 
S. i65) als einen der größten Wohlthäter; er erbält, 
wie die gräfliche Familie vpn Starhemberg (vergl. 
S. 167), die Bewilligung zur Errichtung einer Fami¬ 
lien - Grabstätte unter den Wölbungen der Kapuziner- 
Kirche. 
Am 27WN Jäner 1664 starb Karl Joseph, Erz¬ 
herzog von Oesterreich, im röten Jahre seines Alters 
zu Linz und wurden seine Eingeweide in der Kapuzi¬ 
ner-Gruft beigesetzt.
	        
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