Volltext: Beschreibung der Provinzial-Hauptstadt Linz und ihrer nächsten Umgebung,

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Merkwürdig bleibt indeß immer das Unglücks-Jahr 
,809 mit Folgendem: Als die Franzosen am 3. Mai in 
Linz eingerückt und 5 Joche der Donaubrücke abgebrannt 
waren, befanden sich von verschiedenen Regimentern öster¬ 
reichische Truppen im Orte. Es entstand demnach ein 
gegenseitiges Kleingewehrfeuer, welches aber außer eini¬ 
gen Verwundeten keine anderen Resultate lieferte. Da¬ 
mahls bemerkte auch die feindliche Besatzung von Linz 
die großen Transportschiffe, welche man zum Uebcrgange 
der Armee des Prinzen Karl am Urfahr zusammenge¬ 
führt hatte, und forderte sie unter der Bedrohung ab, 
daß man den ganzen Markt im Weigerungsfälle mit Hau¬ 
bitzen abbrennen werde; und als die Feinde von ihrer 
Forderung nicht abstehen wollten, so ließ man diese Schiffe 
in ihrem Angesichte anbohren und versenken, ohne auf ihr 
Herhberfeuern zu achten. Da erwachte die Rache der 
Feihde. Sie schossen so lange mit Haubitzen hinüber, bis 
der Markt in Brand gerieth und 3i Hauser in Flam¬ 
men aufgiengen. Da nun alles in Verwirrung war, setz¬ 
ten auch die Würtemberger über die Donau, plünderten 
die übrigen Hauser, und faßten im Urfahr festen Fuß, 
von welchem sie dem Erzherzog Karl auf der Strasse in's 
Böhmen auf den Rücken zu kommen hofften, allein ihren 
Zweck nicht erreichen konnten. Von dieser Zeit an bis 
nach den Gefechten am 17. Mai wurden im Urfahr, An¬ 
berg, Feldern, Pflaster und Pößlingberg 83 Hauser nie¬ 
dergerissen, um zur Vertheidigung gegen erneuerte An¬ 
griffe schützende Schanzen anzulegen und den Feind eher 
beobachten zu können. Alle diese Ereignisse verursachten 
den unglücklichen Einwohnern einen Schaden, welcher 
durch gerichtliche Schatzung auf i3r6a6 fl. erhoben wör¬ 
denist. Alle zerstörten Häuser sind aber bis auf eines wie¬ 
der aufgebaut worden. Einige zunächst an der Brücke 
gestandene wurden rasirt, um die allzu enge Passage zu 
erweitern. Erst im Monate Oktober, ein Paar Wochen 
nach dem abgeschlossenen Frieden, endigten sich die Pla¬ 
ckereien und das Schanzarbeiten. 
ner zählen, worunter -33 Gewerbtreibende, unter welchen 
die 6 Bäcker, 10 Fleischhauer, <> Grieöler, 6 Greißler, 9 
Lobukutscher , 9 Schuster, >? Wirthe und Lg Weber die 
zahlreichsten sind.
	        
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