Volltext: Beschreibung der Provinzial-Hauptstadt Linz und ihrer nächsten Umgebung,

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zwischen Ziegelsteinen das jedem gebildeten Menschen¬ 
freunde so interessante Grab des^ unvergeßlichen Bi¬ 
schofes Anton Galt mit einem hölzerzien"Kreuze, wie 
man es gewöhnlich auf Landkirchhösen anzutreffen pflegt, 
worauf dann folgende einfache Inschrift zu lesen ist: 
„Hier ruhet in Gott der hockwürdige, hoch- und 
„wohlgebohrne Herr Herr Joseph Anton Bischof zu Linz, 
„welcher nach einer langwierigen Krankheit und empfan¬ 
genen h. Sakramenten am 18. Junius 1807 um 3 Uhr 
„Morgens im 60. Jahre seines Alters seelia im Herrn 
„entschlief." 
In den Gangen und Wölbungen auf der Epistelseite, 
wo einst auch das grast.V.W eiß e nwol fisch e Familienbe- 
grabniß war, befinden sich außer andern auf der Evan¬ 
gelienseite die Grüfte der hier verstorbenen Jesuiten von 
1728 an bis 1764. Da jedoch bereits viele Schildchen 
wegkamen, so laßt sich über die Anzahl der hier Einge, 
senkten, so wie über den ersten und letzten nichts 
weiteres sagen. Uebrigens wurde diese Kathedrale 1821 
renoviert. 
Im nämlichen Jahre wurde auch die Stadtpfarr¬ 
kirche erneuert, und da man aus derselben die Epita¬ 
phien herausschaffte *), so wies man ihnen die Dom¬ 
gruft zum Aufbewahrungsorte an. Gelegenheitlich dieser 
Arbeit kam ich in dieselbe, machte im hiesigen Bürger¬ 
blatte Nro. 60. den 29. Julius 1822 auf den chronolo¬ 
gischen Widerspruch am Denksteine des Kaisers Frie- 
*) In dem Aufsatze: Ein Wort für die alte Stadt- 
pfarrkirche (vsterr. Bürgerblatt Nro. 67. d. -3. Aug. 
-622) heißt es deßwegen: „Da ihre Bauart nicht 
du r ch e ig en t li ch a l terth ümlich e F0 rm sich aus¬ 
zeichnet, sondern nur durch Annäherung an 
0 e n n eu ern G e sch m a ck g ewin u e n k a nn, w urd e es 
nach reifer Ue Verlegung, und keineswegs 
a u s u n k u n d e 0 d e r M i ß a ch t u n g der a l t e n D e uk- 
mähler für gut befunden, diese hinweg zu 
schaffen, und nur ein Paar davon, die sich 
durch wirklichen Kunstwerth empfehlen, bei¬ 
zubehalten, umso d e m G a n z e n m e h r G l e i ch - 
sörmigkeit zu geben." 
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