Volltext: Beschreibung der Provinzial-Hauptstadt Linz und ihrer nächsten Umgebung,

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Inneres ist mit Stucka'dorarbklt geziert, und hat in der 
Höhe 12, in der Lange 28 Klafter. Man trifft in der¬ 
selben 7 Altäre, zwei Sakristeien, eine Orgel, einen 
Prcdigtstuhl und seit 1786 eine Seitcnkapelle zu Ehren 
des h. Johann Nepomu k. 
Der Hochaltar wurde mit seiner Marmorarbeit in 
Mantua um 28000 fl. in Silber verfertiget, den son¬ 
derbaren Tabernackel nicht mitgerechnet, von welchem jede 
Säule wieder 800 fl. Silbermünze kostete. Da der Hoch¬ 
altar durch die oberösterreichischen Landstände beigeschafft 
wurde, so fleht man auch oberhalb dem Hauptbilde des 
Hochaltares das Wapen des Erzherzogthums Oesterreich 
ob der Enns. ' Die Arbeiten der übrigen Altäre wurden 
gleichfalls zu Mantua vorgenommen, und sind diese, 
jeder zu 6000 fl., von verschiedenen oberösterreichischen 
Kavallieren bestritten wofden *). 
Das Hochaltarblatt, früher den Heil. Ignatius, 
nun Mariä Himmelfahrt vorstellend, wurde von 
Anton Bellucci gemahlt**), und jn Wien um 8oofl. 
(glaublich vom Frauenkloster der aufgehobenen Cöle, 
stinerinnen) erkauft. Ein Wandbild unweit der Pre- 
*) So sagte man nur an Ort und Stelle; allein bezüglich des 
Hvchaltares erhob ich aus sicherer Quelle Folgendest „Den 
Hochaltar in der Dvmkirche ließen die Herren Stande des 
Landes ob der Enns mit einem Kosten von ,2000 fl. guter 
gangbarer Münze herstellen. Die 'Werkmeister desselben 
waren laut Kontrakts von Linz den 10- Jäuer >63« I v h. 
Bapt. Colomba (Mahler geb. ,638 zu Circegno in der 
Landvogtei Lauis) und Jvh. Bapt. Barberini (Bild¬ 
hauer von Bologna). Diese mußten den Altar ohne Bild - 
in 4 Jahren aufrichren, und sich verbindlich macken, sol¬ 
chen Altar sammt Tabernackel aus sa lzb. roth und weiß 
gesprengten, nach Erfvrderniß aber' auch aus weißem Un¬ 
ter sberger Marmor zu verfertigen. 
**) Bellneei (Anton) ein guter Mahler, geb. zu Venedig 
»bS4, starb zu Selige 172b. Seine größte Stärke bestand 
im Kolorit. Jn der sogenannten Katharinenkapelle zu Gratz 
ist das Altarblatt, Mariä Empfängnis; vorstellend, auch 
von ihm. Sein vorzüglichstes Gemählde befindet sich in 
der Kathedrale seiner Vaterstadt. 
(Mur, Sartori, Füßli.) 
, i3 
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