Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

05 
den daselbst gelegenen Hügeln und Bergen ins Auge fas¬ 
sen; dann wird man Linz und die Umgegend davon schön 
und angenehm finden. 
Die zwar nicht hohen, aber artig gebauten Thürme, 
unter welchen der Landhausthurm mit /euren geschmack¬ 
vollen Vergoldungen triumphirend hervorragt, das auf 
einem Granitfelsen gelagerte Schloß und in der Niede¬ 
rung das ansehnliche k. k. Fabriksgebäude, die größten- 
theils schönen Häuser der inneten Stadt, nebst den vie¬ 
len zum Theile prächtigen Herrschaftsgebäuden und Gär¬ 
ten in der Vorstadt, die schattige Platanenallce um die 
Hälfte der Stadt sich schlingend, die in ihrer Majestät 
aus einer Krümmung von St. Margarethen heranströ¬ 
mende Donau, worüber vom Hauptthore die stets be¬ 
lebte Brücke geschlagen, die mit Feld, Gras und Wald 
bedeckten Anhöhen fast rings um die Stadt herum, die 
Aussicht nach dem hübschen, auf einer sanften Anhöhe 
liegenden Städtchen Enns, dem Markte Mauthausen an 
der Donau, und dem 5 Meilen entfernten Strengberg: 
— alles dieses gewähret dem forschenden Auge einen so 
ergreifenden Anblick, daß er nur empfunden) aber nie¬ 
mals reißend genug geschildert werden kann. 
Wünscht man sich jedoch den Genuß einer schönen 
An- und Aussicht auch von der Westseite über die Stadt 
und Umgegend, so darf man Hierwegen nur den Schloß- 
berg besteigen, wandert aber noch vielmehr entsprechend 
die fortlaufende Anhohe vollends zum Jägermayer 
hinauf, und erfreut sich da, dem staunenden Blicke nach 
verschiedenen Richtungen geöffnet, einer der prächtigsten 
Aussichten, die nur zu denken ist. 
Jenseits der Donau zur Linken stellt sich dem Auge 
ein ungemein schönes Amphitheater dar, welches der 
Halbzirkel der fruchtbaren und mitunter auch hohen Berge 
bildet, deren tiefer Grund und Abhänge mit schönen 
Parthien, mit Dörfern und einzelnen Höfen, mit grö¬ 
ßeren und kleineren Schlössern geschmückt sind. Wir nen¬ 
nen hiervon den Pößlingberg mit seinen Abdachungen; 
den Berg von Kirchschlag mit dem bekannten Heilbade, 
seinem Kirchlein und der felsigen Sternwarte von der 
Natur gebildet; die Dießenleithen mit einer äußerst ro¬