Volltext: Die Ursachen unserer Niederlage

214 In der Bukowina. 
Flügel bildete die Heeresgruppe Mackensen, die wieder von der deut¬ 
schen obersten Heeresleitung Befehle erhielt. 
Die Nachteile dieser Befehlsverhältnisse, die Zusammengehörendes 
trennten, waren groß,- sie traten nur nicht immer deutlich zutage. 
An einem Beispiel sei dies gezeigt. 
Fm Juli 1917 führte das Oberkommando der Ostfront seine 
erfolgreiche Offensive über Tarnopol bis an den Fbrucz, die russische 
Grenze. Es stellte diese Offensive ein, zu einer Feit, wo sie mit neuem 
großen Erfolg hätte fortgesetzt werden sollen, als sie nämlich auch an 
der Grenze dieses Befehlsbereiches, zwischen Dnjester und Pruth, das 
gesteckte Fiel erreicht hatte. 
Gegen Schluß der Offensive wurden nach und nach starke Kräfte, 
vor allem Artillerie, frei. 
Als diese Offensive schon in vollstem Fortschreiten nahe dem Fiele 
angelangt war, hing die russische Front gegenüber dem linken Flügel 
der 7. Armee in einem tiefen Sack weit nach Westen zurück. Der rechte 
Flügel der 7. Armee stand dagegen, stark vorgeschoben, an der günstig¬ 
sten Einbruchlinie gegen Czernowitz, an der Bahn und Straße Dorna- 
watra, Kimpolung, Radautz, Czernowitz. Ein starker Stoß, der hier 
geführt Czernowitz erreichte, solange der russische Sack bestand, mußte 
alle vor der 7. Armee stehenden Russen abschneiden. Der Stoß mußte 
in Übereinstimmung mit dem Angriff über Tarnopol erfolgen, brauchte 
daher eine einheitliche Leitung. 
Die getrennten Befehlsbereiche schlossen diese Übereinstimmung 
aus. Dagegen ging die Heeresgruppe Mackensen weit im Süden, eine 
zu weite Fange bildend, mit ungenügenden Kräften vor. Nach schönen 
Anfangserfolgen traten Rückschläge ein, die sich besonders am rechten 
Flügel der Heeresgruppe Erzherzog Josef äußerten. Die Folge war, 
daß Kräfte, die bei mir bereits zum Angriff über Kimpolung Rich¬ 
tung Czernowitz bestimmt waren, abgezogen und im Süden zur Wieder¬ 
herstellung der Front verwendet wurden. 
So kam es bei der 7. Armee zur einfachen Furückfchiebung der 
russischen Front. Man versäumte einen bedeutenderen Gewinn, indem 
man in die russische Front ein breites Loch schlug, das eine Auswer¬ 
tung nach beiden Seilen ermöglichte. 
Als sich meine Gruppe dem Borgehen des linken Flügels der 
7. Armee in den ersten Tagen des August anschloß, war ihr gerade an 
der wichtigsten Stelle eine deutsche Infanteriedivision entzogen worden.
	        
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