Interner Dienst
„Sie, Gumpoldsberger, was wird denn heute ge¬
kocht?"
„Lerr Fregattenleutnant, heute machen wir Schnit¬
zel, wir haben eine Menge,eingeweckt!"
„Sehr gut, also los! Gehen Sie endlich hinunter, es
ist ja schon bald Mittag. Äbrigens — welche Sta¬
tionen haben Sie heute aufgenommen?"
„Keine, Lerr Fregattenleutnant. Ich habe nichts
aufnehmen können, die Antenne ist fortwährend über¬
schwemmt."
Dann verschwindet er — seufzend — im Boot und
will sich den Koch holen. Er findet ihn, auf seiner Koje
liegend, bleich und würgend.
„Cogo,1 avanti, kommen S' her, pronta le eonserve."
„Na, 8ior Telegraphenmeister, ml sentó male!“1 2
„Nix male! Speib, und dann avanti!"
Im Lasen sind kunstgerecht Schnitzel eingelegt wor¬
den, in vielen Gläsern. Die sind in der Proviantkam¬
mer verstaut. Gumpoldsberger öffnet die Tür und prallt
zurück. Ein ekliger Gestank strömt ihm entgegen. Mit
abgewandtem Gesichte langt er hinein und zieht sich
ein Weckglas heraus. Der Deckel ist abgelöst und das
Fleisch ist verfault. Es stinkt fürchterlich. Das zweite
Glas sieht geradeso aus.
,/So eine Schweinerei! Cogo, kommst her da! Lol
einmal die Weckgläser heraus — aber speib net!"
Der hat die Situation noch nicht erfaßt, steckt seinen
Kopf hinein und will suchen. Aber nur einen Moment,
dann platzt er schon, und mit der Land vor dem Mund
läuft er zur nächsten Pütze.
„Du Sau!" ist alles, was der Unteroffizier an Mit¬
gefühl ausbringen kann, dann arbeitet er weiter mit
1 Koch.
2 Ich fühle mich krank.
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