Volltext: Bis zum letzten Flaggenschuß

Lerb st fahrt 
und nach kurzer Zeit sieht man die Land vor den 
Augen nicht mehr. Nur das Wetterleuchten wirft 
immer häufiger seine blendenden Lichtgarben in die 
schwer zusammengeballte Finsternis. Noch donnert es 
nicht, es ist, als hielte die Natur den Atem an vor 
dem, was gleich kommen muß. 
„Maschine halt!" — Vom Auslugen ist jetzt keine 
Rede mehr. 
Die Leute stehen in Gruppen auf Deck, das lastende 
Schweigen hat sich auch auf sie gesenkt. Keiner spricht, 
alle starren gebannt in die dunkle Nacht, die sie rings 
umgibt, immer häufiger zerrisien von grellen Blitzen 
und lautlos aufzuckenden Lichtschwaden. 
Da, von einem krachenden Donner fast verschlungen, 
hört man von vorne einen Ruf und, von einem weiß- 
leuchtenden Blitz für einen Augenblick dem schützenden 
Dunkel entriffen, sieht der Kommandant auf wenige 
Meilen Distanz einen kleinen Geleitzug ruhig vorbei¬ 
fahren. 
Jetzt ist das Anwetter losgebrochen, der Bann gelöst. 
„Beide Motoren ganze Kraft vorwärts — Torpedo 
eins, drei, sieben klar! Labts eure Katz' unten?" tönt 
es durch die Nacht, bl „14" nimmt die Jagd auf. 
Das A-Boot setzt sich zuerst vor, ermittelt den Ge¬ 
neralkurs der Frachtdampfer und begibt sich dann auf 
die dunkle Wetterseite. Der Angriff muß ober Waffer 
durchgeführt werden. 
Woher kommt nur diese Lelligkeit? — Eben war's 
doch noch stockfinster! Jetzt merkt man erst, daß ein 
Meeresleuchten eingesetzt hat, so intensiv, wie man es 
sonst nur in den Tropen sieht. Die Bugwelle wirft so 
viel Licht herauf, daß man lesen könnte, und ein hell¬ 
leuchtender Streifen begleitet das Boot. 
Ein Angriff bei Meeresleuchten ist auch für den 
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